Ein tolles Gesetz, so tönte es vor allem von Arbeitsministerin Nahles, SPD, als das Mindestlohngesetz verabschiedet wurde. Doch es ist wie viele Gesetze ein Papiertiger, der nicht kontrolliert wird.
Eine Erhebung der Hans-Böckler-Stiftung zeigte nun, dass nur 49,7% aller Minijobber den Mindestlohn oder darüber erhalten. Die Mehrheit erhält Löhne, von denen man nicht leben kann. So bekommen rund 5% einen Stundenlohn von 3,50 oder darunter! 15,3% erhalten einen Stundenlohn zwischen 3,50 und 5,50 Euro! Und bei dieser Erhebung wurden Branchen, wo es eigene Mindestlöhne gibt, wie Friseursalons, Land- und Forstwirtschaft, Fleischindustrie, Zeitungszusteller herausgefiltert, also gar nicht berücksichtigt. Ebenso fehlen Azubis, Praktikanten und unter 18-jährige. Also ein Haufen Billiglöhner wurden gar nicht berücksichtigt.
Kontrolleure gibt es fast nicht. Da reicht das Personal der Finanzkontrolle Schwarzarbeit noch nicht einmal für die Schwarzarbeit. Experten gehen davon aus, das dort eine Personalaufstockung um 10.000 nötig wäre, um die Gesetze effektiv zu kontrollieren. Das ist nicht gewollt. Arbeitsminister Nahles, SPD, reicht es, wenn sie mit einem löcherigen Gesetz Propaganda machen und sich als „Sozial“ darstellen kann. Die Realität der Menschen interessiert nicht.
Quelle: http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/hbs/hs.xsl/106575_107083.htm
Die Studie gibt es unter http://www.boeckler.de/pdf/p_wsi_pb_9_2017.pdf