„Im Schutz der Dunkelheit überfiel Correa (Präsident von Ecuador) im Rahmen seines autoritären Verhaltens und seiner Arroganz das Gebäude der Gewerkschaft der Lehrer und Erzieher Ecuadors (UNE)“, erklärte Rosana Palacios, Präsidentin der UNE, nachdem Polizei die Zentrale der UNE in Quito am 29. August gestürmt hatte.
Ein weiterer Angriff fand in Guayaquil statt, und in mehreren anderen Städten wurde es ebenso versucht. Diese Repression war eine Antwort der Regierung auf die formellen Eingaben der UNE, in denen sie forderte, den Befehl zur Auflösung der UNE zurückzunehmen.
In den Gebäuden der UNE wurden die Schlösser aufgebrochen, Computer und Dokumente beschlagnahmt, Einrichtung zerstört und die von den „Ordnungskräften“ angegriffen, die die Gebäude bewachten. Einige entschuldigten sich für die gewalttätigen Überfälle, indem sie sich rechtfertigten, sie würden ja nur Befehle durchführen.
Als sie von diesem Angriff auf das Eigentum der ecuadorianischen Lehrer erfuhren, demonstrierten ihre Mitglieder, soziale Gruppen, Arbeiter, linksgerichtete und andere Organisationen mit Plakaten, Transparenten und in anderen Formen vor den Provinzbüros der UNE, um diese zu verteidigen und ihre Solidarität mit der Gewerkschaft zum Ausdruck zu bringen sowie die Besetzung ihrer Gebäude zurückzuweisen. Bei den gewaltsamen Angriffen der „Ordnungskräfte“ wurden mehrere Führer geschlagen, misshandelt, verletzt und zeitweise inhaftiert.
Die von Correa ergriffenen Maßnahmen sind die Umsetzung einer politischen Entscheidung, die Volksbewegungen zu schlagen und eine gegen das Volk und die Arbeiter gerichtete Politik anzuwenden, die einer kleinen ökonomischen Gruppe des Landes nützt.
Die Grundlage der UNE ist ihre Arbeit als Gewerkschaft der Lehrer. Seit ihren Anfängen und durch ihre gesamte Geschichte verteidigte sie die Forderungen der Lehrer und der Erzieher als Arbeiter. Ihre Geschichte besteht im Kampf für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und in der Opposition zum Arbeitgeber, dem Staat, repräsentiert durch die Regierungsbehörden. Deshalb ist die offizielle Darstellung, die UNE sei keine Gewerkschaft, falsch.
Internationale Solidarität
Die Lehrergewerkschaften in fast allen Ländern Amerikas, das Soziale Netzwerk für öffentliche Erziehung, das Lehrernetzwerk haben Erklärungen und Solidaritätsvideos mit der UNE geschickt. Sie verlangten, dass der Minister und der Präsident der Republik den Prozess der Auflösung einstellen.
Juan Diego Gomez, beauftragt von Erziehung International, den Internationalen Öffentlichen Diensten und Gewerkschaftskoordinator von Amerika (EI-ISP-CSA), kam am 24. August aus Solidarität mit der UNE ins Land. Zuallererst schlug er der Regierung vor, eine Kommission unter Beratung durch die EI-ISP-CSA und mit Unterstützung durch die ILO (Internationale Arbeitsorganisation) zu bilden. Gomez bemühte sich mehrfach erfolglos um einen Gesprächstermin beim Minister für Erziehung. Es ist bekannt, dass die Regierung eine politische Entscheidung getroffen hat, der UNE ein Ende zu bereiten – unabhängig von den Gesetzen und allen nationalen oder internationalen Verfahrensweisen.
Die ILO, die UN Menschenrechtskommission, die nationalen und internationalen Menschenrechtsorganisationen haben Position für die Verteidigung des Rechts auf Organisierung der Ecuadorianer im Allgemeinen und der Lehrer im Besonderen bezogen.
Correa und seine Handlanger haben die repressive Kraft, um im Land ihren Willen aufzuzwingen, in diesem Fall gegenüber der UNE und den Lehrern. Auf internationaler Ebene sind sie entlarvt. Sie haben keine Chance, ihre Haltung aufrecht zu erhalten. Die Lehrergewerkschaft kann ein internationales Gerichtsurteil anstreben und die Regierung zwingen, ihre Entscheidung zurückzunehmen.
Übersetzung aus:
En Marcha # 1740, 31. August bis 6. September, Zentralorgan der Kommunistischen Partei/ Marxisten-Leninisten Ecuadors (PCMLE)
Infos zur UNE bei Twitter: https://twitter.com/UNENACIONAL
Anmerkung des Übersetzers: Die UNE vertritt über 100.000 Lehrer und Erzieher in Ecuador.