Bericht vom Sommercamp der DIDF-Jugend, Friedrichroda, Thüringen, vom 29.7.-7.8.16
Heute morgen, am 7.8.16, ging das DIDF-Jugend Sommercamp mit viel Schwung und noch mehr Abschiedstränen zu Ende. Eine Woche ein kollektives Leben organisieren, gemeinsam feiern, kreativ tätig sein, politisch diskutieren, sich kennenlernen, aktiv sein, das schweißt zusammen. Es war großartig mitzuerleben, wie rund 150 Jugendliche verschiedener Herkunft gemeinsam dieses Jugendcamp im Thüringer Wald mit eigener Kraft, Ideen und Energie zum Leben brachten und dabei ausgesprochen erfolgreich waren. Das Camp zeigte, wie toll kollektives Leben sein kann und dass ein Leben ohne Profitstreben, ohne Rassismus und Kampf gegeneinander möglich ist.
In mehreren AGs wie Camp-TV, Camp-Zeitung, Foto, Tanz, Theater, Speckstein gestalten, Musik arbeiteten viele Jugendliche eifrig mit und brachten eindrucksvolle Ergebnisse zustande.
Ein Besuch in Buchenwald und ein Seminar mit Elke Pudszuhn von der VVN, deren Eltern im KZ waren, machten eindrücklich klar, was Faschismus und Rassismus bedeuten. Die Referentin wie auch Jugendliche konnten manchmal ihre Tränen nicht unterdrücken.
Neben vielen weiteren Seminaren hielt auch ein Genosse von „Arbeit Zukunft“ ein Referat über „Imperialismus und Krieg“. In einer Power-Point-Präsentation zeigte er auf, wie der Kapitalismus und Imperialismus immer stärker in ökonomische Probleme gerät und diese auf immer abenteuerlichere Weise zu lösen versucht.
Neben Sozialabbau, Niedriglöhnen, Privatisierung, Staatssubventionen setzt das Kapital dabei zunehmend auch auf Krieg. Denn mit Krieg lässt sich, wie er ausführte, fünfmal Profit machen: 1. Beim Verkauf der Waffen 2. Bei der Finanzierung des Waffenkaufs durch Kredit 3. Beim Wiederaufbau der zerstörten Länder 4. Bei der Kreditfinanzierung dieses Wiederaufbaus und 5. Bei der Rückzahlung der Kredite, wo die armen Staaten die brutalen Bedingungen der Kreditgeber gnadenlos erfüllen müssen – siehe Griechenland. Man müsse gegen Waffenexporte, gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr kämpfen. Langfristig müsse jedoch das kapitalistische System beseitigt werden.
Schlimm war der Kampf gegen den Schlamm. Tagelanger Nieselregen hatte den Zeltplatz in großen Teilen aufgeweicht. In der Umgebung wurden alle Gummistiefel, die man bekommen konnten aufgekauft. Doch auch wenn es manchmal hart war, tat dies der guten und kämpferischen Stimmung keinen Abbruch. Bei der Campauswertung gab es neben kleinen Verbesserungsvorschlägen und einigen Scherzeinlagen nur positive Rückmeldungen. Viele freuten sich bereits auf das nächste Jahr.
Bei der Abschlussfete am Samstag präsentierten die AGs unter großem Hallo und Begeisterung die Ergebnisse ihrer Arbeit. Das Fest ging bis tief in die Nacht. Zugleich liefen die ersten Aufräum- und Abbauarbeiten, um den vielen Helfern, die den Abbau endgültig erledigen sollten, ihre Arbeit zu erleichtern.