Arbeitgeberangriff auf den Betriebsrat der BW-Post Esslingen gescheitert!

Mit Dirk Schwarz sollte erneut ein Betriebsrat in einer BW-Post Gesellschaft fristlos gekündigt werden. Nun verzichtet die BW-Post auf die Klage zur Durchsetzung vorm Arbeitsgericht und damit auf die Kündigung. Ein Erfolg der Solidarität!
Es war der 3. Angriff! Zuerst die Betriebsvorsitzenden Branka Nadj und Bernd Kleinschmidt, (Arbeit Zukunft berichtete über dessen Sieg!), nun der Betriebsratsvorsitzende der BW Post Esslingen GmbH.
Seit 2011 führt Dirk Schwarz den Betriebsrat der BW-Post Esslingen. Stets hatte das Gremium schwer zu kämpfen. Es hat der beabsichtigten Kündigung ihres Vorsitzenden nicht zugestimmt. Also musste Geschäftsführer Günes zum Arbeitsgericht, um dort die Kündigung durchzusetzen. Laut der zuständigen ver.di suchte Günes einmal mehr Gründe, einen engagierten Betriebsrat los zu werden, der rund 130 Beschäftigte Brief– und Zeitungszusteller vertritt.
Ver.di hat erfolgreich aufgerufen, Dirk Schwarz in der Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht Esslingen am 07. März 2016 zu unterstützen. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, sogar ein Fernsehteam des SWR, kamen, der Gerichtssaal war gerappelt voll. Geschäftsführer Günes schaute betreten aus der Wäsche angesichts der Solidarität. Da es keine Einigung gab, wurde für 30. Juni 2016 die Hauptverhandlung angesetzt. Erneut lief jetzt breite Soli-Arbeit an.
Aber die Hauptverhandlung wurde nun abgesagt! Grund: Die BW-Post Esslingen hat die Klage und damit die Kündigung zurückgezogen! Dies ist ein großer Erfolg der Solidarität! Ob die BW-Post weitere Angriffsversuche unterlässt, darf bezweifelt werden. Aber die Solidarität zeigt deren Chefs immer deutlicher die Grenzen für ihre Praktiken auf!
Der Hintergrund des Krachs: Selbst der dürftige Mindestlohn von 8,50-Euro war Günes zu hoch. Er versucht daher, die Kollegen um diesen zu beschummeln und in Verhandlungen mit dem Betriebsrat eine definierte Zahl von Zustellungen pro Stunde durchzudrücken, die gar nicht zu schaffen ist. Die am Tag tatsächlich zugestellte Anzahl von Zustellungen soll dann durch diesen Stundenwert geteilt werden. Nur gerade so viele Stunden sollen dann mit dem Mindestlohn bezahlt werden. Wenn der Kollege länger braucht – sein Problem! Eine Art negativer Akkord! Klar, dass bei solchem Getrickse zum Schaden der Kolleg/innen und ihrer Gesundheit ein kämpferischer Betriebsrat stört! Solidarität ist weiter nötig!
ft