Zentralafrika: Die französische Armee bleibt

Francois Hollande hat sich am 13. Mai nach Bangui begeben, um den Teilabzug der französischen Truppen zu verkünden. Er hatte einige Monate nach der Entsendung französischer Truppen nach Mali (Jan. 2013) die Operation „Sangaris“ in Zentralafrika (Dez. 2013) gestartet. Drei Jahre danach wollte er dem im März 2016 gewählten Präsidenten, Faustin-Archange Touadéra (1) versichern, dass „Frankreich Zentralafrika nicht im Stich lässt“, ein zerstörtes und immer noch in politisch-militärische Fraktionen gespaltenes Land, dessen Bevölkerung zum Teil in den Nachbarländern lebt, um dem Morden zu entgehen.
Dieses relativ wenig besiedelte Land von „Francafrique“ ( 5 Millionen Einwohner bei 623.000 km² – Frankreich 675.000 km²), im Herzen des Kontinents im riesigen Kongobecken, nimmt eine strategische Position für den französischen Imperialismus ein. Es ist auch ein ständiges Streitobjekt für die Regierungen der Nachbarstaaten: Tschad, Kamerun, Kongo, Demokratische Republik Kongo und Sudan, die ständig intervenieren, umstürzlerische Gruppen unterstützen und soweit gehen, zu gewissen Gelegenheiten die Führung des Landes zu bestimmen. Es sind die großen Reichtümer dieses Landes, Diamanten, Holz, Erdöl, Uran usw…., welche alle die Begehrlichkeiten wecken.
Die Operation Sangaris hat für eine der aufständischen Gruppen gegen die anderen unter dem Deckmantel der religiösen Spannungen zwischen Christen und Moslems Partei ergriffen. Diese Darstellung der Unstimmigkeiten, die das Land zermürben, verbirgt insbesondere die Interessenkonflikte unter den verschiedenen zentralafrikanischen Clans und den Regierungen der Nachbarstaaten, die sich wegen der Kontrolle über einen Teil der Reichtümer in den Haaren liegen.
Die Militärintervention des französischen Imperialismus und die Beibehaltung der Truppen in der Zentralafrikanischen Republik riefen ins Gedächtnis, dass er die Hand auf der Zentralafrikanischen Republik und ihren Reichtümern hatte und dass er wohlweislich beschlossen hatte, sie dort zu lassen!
Sangaris, das bedeutet auch an Jugendlichen, Jungen wie Mädchen, begangene Vergewaltigungen, die lange Zeit verborgen, aber schließlich aufgedeckt wurden. Die Ermittlungen schleppen sich hin.
Wie Hollande verkündete bleiben etwa 300 Soldaten vor Ort, vor allem am Flughafen von Bangui. Darüber hinaus sind die im Tschad stationierten Truppen und Militärausrüstungen und die der Operation „Barkhane“ nicht weit von Bangui entfernt.

Anmerkung:
1) Der neue Staatschef wurde gewählt, nachdem er 20% der Stimmen im 1. Wahlgang mit einer Beteiligung von knapp 30% der eingeschriebenen Wähler erhalten hatte. Er bildete eine Regierung mit Vertretern verschiedener politischer Kräfte.

Aus „La Forge“ Juni 2016, Zeitung der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs (PCOF)