Stuttgart: Laut Stuttgarter Nachrichten vom 26.3.16 haben am Samstag, dem 26.3., rund 1500 Menschen in Stuttgart beim Ostermarsch gegen Waffenexporte und Kriegseinsätze der Bundeswehr protestiert. Bei der Auftaktkundgebung wurde unter anderem darauf verwiesen, dass das Profitsystem hinter Waffenhandel und Kriegen stehe. Eindrucksvoll war ein Lied, in dem ein Kind im Krieg seiner Mutter Fragen stellt, und die Mutter am Ende tot neben dem Kind liegt. Es entstand während des vom Westen angefachten Bürgerkrieges in Syrien und wurde aus dem Arabischen übersetzt. Der Demonstrationszug ging dann über eine Hauptverkehrsader Stuttgarts, die Heilbronner Straße, in die Innenstadt, wo es auf dem Schlossplatz eine Abschlusskundgebung gab. Immer wiederkehrendes Thema war die Tatsache, dass die deutsche Großmachtpolitik aktiv bei den verschiedenen imperialistischen Kriegen beteiligt ist und zahllose Flüchtlinge hervorbringt, die dann an den immer höher werdenden Mauern der Festung Europa stranden.
Unsere Flugblätter von „Arbeit Zukunft“ zum Ostermarsch waren Ruck-zuck weg. Wir hätten mindestens das Doppelte benötigt. Dazu gab es immer wieder interessante Gespräche.
Düsseldorf: Der Ostermarsch in Düsseldorf hat mit einer Demo ab dem DGB Haus begonnen und mit einer Kundgebung am Marktplatz vor dem Rathaus geendet. Über 800 Menschen haben dieses Jahr teilgenommen. Hauptthema waren Kriege und Rüstungsexport als Fluchtursachen. Folgende Organisationen/Parteien haben teilgenommen: DFG/VG, Naturfreundejugend, DIDF, ATIK, Türkeizentrum, IG BAU, VVN-BdA, DKP, MLPD, Die Linke.
München: In München gingen nach Angaben der Veranstalter cirka 1.000 Menschen auf die Straße. Der Demonstrationszug ging vom Karlsplatz (Stachus) über den Sendlingertorplatz, Marienplatz zum Platz vor dem Nationaltheater. Anders als die Demoroute bei der Siko-Demo ging diese Route zum großen Teil durch die sehr belebte Innenstadt von München, so dass sie von zahlreichen Passanten gesehen werden konnte.
Der Hauptredner der Schlusskundgebung war das Mitglied des Vorstands der Informationsstelle Militarisierung Tübingen, Tobias Pflüger. Er ging sehr konkret auf die verschiedenen Kriegseinsätze der Bundeswehr seit dem völkerrechtswidrigen Angriff auf Jugoslawien im Jahr 1999 ein. Scharf prangerte er den, wie er es nannte, „Türkei-EU-Deal“ an und verteidigte den Slogan „Refugies welcome“. Zum Ende seiner Rede forderte er die Friedensbewegung auf, mehr an den „Standorten des Krieges“ aktiv zu werden, sie regelrecht zu „belagern“. Mit den „Standorten des Krieges“ sind gemeint Truppenübungsplätze wie in der Schorfheide, US-Luftbasen wie Ramstein, von der aus die Einsätze von Drohnen im US-Luftkrieg koordiniert werden, das Eukom und das Afrikom in Stuttgart, von wo aus die Kriegseinsätze der US-Streitkräfte in Europa und Afrika gesteuert werden.
Die Rede Pflügers kann man sich unter www.redglobe.de>Germany anhören.
Weitere RednerInnen waren die Stadträtin der Linken, Brigitte Wolf, und Irmgard Hofer von der „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“. Für Stimmung sorgten auch die Einlagen der Band „Weiherer und die Dobrindts“. Dobrindts – das ist natürlich scherzhaft gemeint.
Allein konnte ich vor der Demo und entlang der Demoroute etwa 200 Flugblätter verteilen und einige Zeitungen verkaufen.
Sachsen-Anhalt: Etwa 400 Teilnehmer nahmen am 25. Ostermarsch und 274. Friedensweg der Bürgerinitiative Offene Heide in Haldensleben teil.
Angesichts der weltweiten Kriege mit bundesdeutscher Beteiligung noch ein eher mäßiger Protest. Auf dem Marktplatz begann um 12.00 Uhr die Auftaktkundgebung. Zu den Rednern zählten auch Haldenslebens Bürgermeisterin Regina Blenkle (FUWG) sowie Rex Osa vom Verein Flüchtlinge für Flüchtlinge aus Stuttgart und Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung Tübingen.
Mit dabei waren unter anderem Parteien: Linke, KPF, MLPD, Arbeit Zukunft, Gewerkschaften oder auch Vertreter von „War starts here“, die jedes Jahr ein Demo-Camp als Protest gegen die Bundeswehr in der Colbitz-Letzlinger Heide organisieren.
Ein gut 4 Km-Ostermarsch durch die Innenstadt wurde leider nur von wenigen Haldenslebener Bewohnern zur Kenntnis genommen. Umso mehr wurde auf der Demo über Krieg und Frieden diskutiert. Auf der Demoroute wurde auf einen Politskandal hingewiesen: 1950 errichteten Haldenslebener Bürger ein Denkmal des antifaschistischen Widerstandes. Jahrzehntelang stand es vor dem Rathaus. Für die neue alte Zeit war es nicht mehr tragbar und wurde entfernt. In einer Seitenstraße erhielt es seinen neuen Standort. Zumindest wurde es nicht zerstört wie so viele Denkmäler, Straßen, Plätze usw.
Die Forderung von Kriegsgegner bleibt weiterhin aktuell:
Haldensleben, die Stadt, die mit ihrer Gemarkung an die Colbitz-Letzlinger Heide angrenzt: Dort wird die Übungsstadt „Schnoggersburg“ gebaut wird. Eine 100-Millionen teure Stadt die für Kriegsübungen genutzt wird.