Kurdische und türkische Organisationen hatten für den Nachmittag in Bochum zu einer Protestdemonstration gegen den auch von der deutschen Regierung unterstützten Krieg gegen das kurdische Volk in der Türkei, in Syrien und im Irak aufgerufen. In Bochum unterstützten die MLPD und auch AZ die Demonstration – nach unseren Schätzungen nahmen etwa 500 Menschen teil. Mit Parolen und auf Transparenten wurde das Verbot der PKK und deren Einstufung als „terroristisch“ verurteilt, das Bombardement der Zivilbevölkerung durch die Türkei, Russland und mehrere NATO-Ländern Das Erdogan-Regime wurde als verbrecherisch bezeichnet. Mit einer Postkartenaktion an Frau Simone Peter und Herrn Cem Özdemir in der Bundesgeschäftsstelle von Bündnis 90/Die Grünen versuchen deutsche Unterstützer, das Gewissen der Grünen zu erreichen: „Es herrscht Krieg auf den Straßen Kurdistans, tagtäglich sterben Zivilisten. Menschen fürchten um ihr Leben. Ratlos suchen sie nach Möglichkeiten, um in Frieden leben zu können.“
Der Demonstrationszug sammelte sich am Hauptbahnhof und zog durch die Fußgängerzone der Innenstadt. Er stieß auf großes Interesse bei vielen Passanten. Ein offenbar rechter Deutscher forderte, die Demonstranten alle rauszuschmeißen – ein deutscher Demo-Teilnehmer rief ihm zu „Nazis raus aus Deutschland!“, was bei den Umstehenden auf Beifall stieß.
Im Nordteil Syriens und des Irak, in Kobane und Rojava, haben die PKK und die YPG erfolgreich damit begonnen, eine demokratische Gesellschaft nach ihren Vorstellungen aufzubauen. Das ist dem faschistsch-fundamentalistischen Regime der Türkei, dem Assad-Regime und dem ISIS in Syrien, aber auch den USA und der EU ein Dorn im Auge. Denn es ist ein Vorbild und ein Ansporn für die unterdrückten Menschen in den anderen Ländern. Es bleibt zu befürchten: wer auch immer im nunmehr etwa 5 Jahre dauernden Niedermetzeln des „arabischen Frühlings“ die Oberhand behält, wird auch den politischen Frühling in Kobane und Rojava blutig beenden und das dann als „erfolgreichen Kampf gegen den Terrorismus“ verkaufen. Deshalb ist weiter Solidarität mit dem Kampf der Menschen in der Region gegen ihre reaktionären Herren aber auch gegen den deutschen Imperialismus notwendig!