Aufruf der Kommunistischen Partei Benins (P.C.B.)
Am Tag nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse der Parlamentswahl durch das Verfassungsgericht hat Boni Yayi (Staatspräsident von Benin – d. Übers.) eine Militäreinheit gegen einen Abgeordneten los gesandt. Das Volk von Cotonou (der Hauptstadt – d. Übers.) erhob sich den ganzen Tag des 04. Mai über, attackierte Boni Yayi und alle seine Symbole bis um 23 Uhr. Die Jugendlichen schlugen sich auf den Straßen und kündigten für den nächsten Tag die Fortsetzung des Kampfs an. Boni Yayi musste den Rückzug antreten und kündigte die „Aussetzung“ des Strafverfahrens wegen Mordes an. Ein Sieg des Volkes! Wenn sich die Bevölkerung Cotonous sich nicht auf diese Weise erhoben hätte, wenn es die Lösung dieses Problems den Händen der Abgeordneten und anderen politischen und moralischen Autoritäten überlassen hätte, wäre Candide Azannai heute entweder zum Verschwinden gebracht worden wie Urbain Dangnivo, oder im Gefängnis bzw. im Exil gelandet. Die Volkserhebung hat ihn gerettet und seine Freiheit gesichert. 1989 konnte der Aufstand das Land aus den Fängen der Autokratie der PRPB (ehemalige Regierungspartei – d. Übers.) von Mathieu Kérékou retten. Der Aufstand vom 4. bis 6. Mai hat verhindert, dass den Staatsbürgern und dem Volk die bürgerlichen Freiheiten geraubt wurden.
Die wichtigste Lehre ist: die maßgeblichen Probleme eines Landes und eines Volkes werden endgültig nur gelöst durch den Aufstand, der bis zur Volkserhebung geht.
Die korrupten und verdorbenen Großbourgeois, die durch die Erhebung des Volkes erschreckt sind und sich bedroht fühlen, rufen nach Frieden angesichts einer Bevölkerung, die von allen Seiten von Problemen heimgesucht wird:
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Problem der Versorgung mit Wasser und Elektrizität, dazu noch das der Brennstoffversorgung;
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Problem des Ruins des Schulsystems;
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Problem der Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit der Jugend;
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Ruin der Bauern, Handwerker, Marktfrauen;
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und zu alldem noch die Korruption, der Steuerbetrug, die Plünderung der Ressourcen des Landes, die zum Regierungssystem erhoben wurden.
Während das Land kein Wasser besitzt, sind Boni Yayi und seine wichtigsten Minister der Unterschlagung von Geldern überführt worden, die von den Niederlanden zur Wasserversorgung der Bevölkerung bereitgestellt wurden. Mit den überzogenen Rechnungsstellungen nicht genug; man braucht nur die Staatskasse mitnehmen und die Fonds verschwinden lassen! Es handelt sich um ein schreckliches Verbrechen, um ein Sakrileg in einem Land, wo Wasser anzubieten eine der Pflichten gegenüber dem unbekannten Reisenden ist, gegenüber dem Menschen. Man ist auf das Niveau des anderen Diktators, Mathieu Kérékou, herabgesunken, der uns das Projekt der Einfuhr giftiger und radioaktiver Abfälle beschert hat. Boni Yayi erweist sich so als eine neue nationale Katastrophe.
Einfach an den Frieden appellieren, während von den Großbourgeois hunderte Millionen von Franks offen vor aller Welt verteilt werden, um Wähler zu kaufen; einfach an den Frieden appellieren, während Boni Yayi das Land und die Diaspora diskreditiert und Schande über sie bringt, das bedeutet, sich zum Komplizen des Diebs, dessen, der aushungert, des Diktators zu machen.
Die Jugend und das Volk lernen so durch ihre eigene Erfahrung, dass die „Friedens“-Ratschläge angesichts ihrer Hauptprobleme unwirksam sind.
Das neugewählte Parlament kann die Probleme des Hungers, der Korruption, der Straflosigkeit, der Arbeitslosigkeit, der Verteidigung des nationalen Erbes nicht lösen, sowohl wegen der Umstände der Wahl, die auf massivem Wählerkauf und Betrug beruht, als auch wegen seiner Mitglieder, die bekannt sind als Handlanger des betrügerischen und korrupten Systems, das seit 25 Jahren das Land in den Ruin geführt hat.
Sicher wird die Erhebung des Volks bis zum Aufstand die Hauptprobleme lösen und eine neue Regierung an die Macht bringen können.
Also, Volk und Jugend von Benin,
steht auf, organisiert Euch, um das Land und die Zukunft zu retten.
Nieder mit Boni Yayi! Vorwärts für eine neue Regierung!
Cotonou, den 11. Mai 2015
Kommunistische Partei Benins