Wie die IG Metall Esslingen in einer Presseerklärung mitteilte, kündigte der Vorstand der Roto Frank AG, ohne den Betriebsrat des ROTO Stammwerkes in Leinfelden vorher zu informieren oder einzubeziehen, am 6. März im Wirtschaftsausschuss und sofort danach bei den betroffenen Mitarbeiter/innen eine Vorstandsentscheidung an, die für 29 Beschäftigte das Aus bedeutet – betriebsbedingte Kündigungen.
Aufgrund der vom Vorstand dargelegten schlechteren Vertriebsaussichten für 2015 im Werk Leinfelden sollen sechs Mitarbeiter in der Stanzerei und 23 in der Montage betriebsbedingt gekündigt werden. Die Kündigungen will der Vorstand noch im März aussprechen. „Der Betriebsrat hatte im Vorfeld keine Gelegenheit, Ideen und Vorschläge einzubringen“, kritisiert Thomas Maier, der zuständige Gewerkschaftssekretär der IG Metall Esslingen.
Die Vertrauensleute protestieren gegen diese Maßnahmen und sind mit ihnen nicht einverstanden. Sie kritisieren scharf, dass keine der dem Vorstand vorgeschlagenen Maßnahmen auch nur ernsthaft geprüft wurde:
- Anwendung des TV Beschäftigungssicherung, um die Kündigungen zu vermeiden.
- Deutliche finanzielle Besserstellung von freiwilligen Aufhebungsverträgen für ältere Kollegen.
- Verbesserte Sozialabfindungen, um Menschen, die gekündigt werden müssen, sozial besserzustellen.
- Verschiebung der Maßnahmen um ein Quartal, um mehr Zeit für freiwillige Lösungen und die Entwicklung von Alternativen zu erhalten.
Obwohl diese Forderungen defensiv sind und auf einen Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze weitgehend verzichten, zeigt der Vorstandsvorsitzende Keil offensichtlich keinerlei Entgegenkommen und bleibt bei seinem Beschluss.
Es ist schon eine Provokation, den Betriebsrat bei solch einer Entscheidung völlig zu übergehen und selbst dessen ausgesprochen maßvolle Lösungsvorschläge zu ignorieren.
Wegen der starren Haltung des Vorstandes befürchten die Vertrauensleute, dass am Standort Leinfelden weitere Arbeitsplätze in Gefahr geraten. Sie sehen dadurch die Zukunft des Standorts grundsätzlich gefährdet.
Wie Arbeit Zukunft am Rande einer gewerkschaftlichen Veranstaltung am Samstag, dem 14.3.15, von Betroffenen erfuhr, sind von den Entlassungen wahrscheinlich viele Kolleginnen betroffen. Frauen – das wurde ihnen zwei Tage vor dem Internationalen Frauentag eröffnet!