Wie bereits im letzten und vorletzten Jahr wird ein sogenannter Jugendoffizier am 29. 01. 2015 in der Graf-Stauffenberg-Schule im Rahmen eines „Berufswahlseminars“ einen Vortrag halten, um Jugendliche über „Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten“ zu „informieren“. Deshalb beziehen die Linksjugend [’solid] Bamberg, SDAJ Bamberg, der REBELL Bamberg, die VVN-BdA Jugendgruppe Bamberg sowie die Zeitung „Arbeit-Zukunft“ Stellung:
Wir beobachten mit Sorge die Tendenz, dass die Bundeswehr gezielt auf junge Menschen zugeht und ihnen in – als „Infoveranstaltungen“ deklarierten – Werbeveranstaltungen ihre Version vom Soldatendasein erzählt. Diese Version der Bundeswehrvertreter ist stark beschönigend und einseitig; sie verschweigt vieles: Dass der deutsche Staat (wieder) Interventionskriege führt, deutsche Soldaten einerseits selbst als Kanonenfutter für Profitinteressen verheizt werden und andererseits andere Menschen, auch Zivilisten, töten müssen. Die Taktik der „Karriereberater“, „Jugendoffiziere“ oder „Wehrdienstberater“ ist sehr einfach: Sie kennen die prekäre Situation, in der sich Jugendliche befinden. Sie locken mit guten Löhnen, kostenlosen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten und weiteren Leistungen, die für immer mehr junge Menschen aus Kostengründen zunehmend unerreichbar werden. Dabei verschweigen oder beschönigen sie die Risiken, denen man sich ausliefert, wenn man sich bei der Armee verpflichtet – in letzter Konsequenz: Töten, oder getötet werden! Jugendliche brauchen echte Perspektiven. Dazu zählen ausreichend Ausbildungs- und Studienplätze, kostenlose Bildung und die Perspektive auf einen sicheren Arbeitsplatz. Dazu zählt nicht das Geschäft mit dem Tod!
Wir finden es erschreckend, dass – auch nach zwei Weltkriegen – nicht mit der unsäglichen Tradition gebrochen wird, das Bildungswesen zur Propagierung von Militarismus zu missbrauchen. Jede Bildungseinrichtung, die Bundeswehrvertreter auftreten lässt, macht sich direkt mitverantwortlich, dass Kriegspropaganda verbreitet und künftige Henker ausgebildet werden.
Wir fordern:
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Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr! Keine Waffenexporte!
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Kein Werben für’s Sterben – Gegen jede Art von Kriegs-Propaganda, ob in Bildungseinrichtungen oder anderswo!
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Statt Milliarden für Bomben und Banken – Geld für Bildung und Soziales!
Die Bundeswehr kommt wieder? Wir kommen wieder!
Mit dieser Pressemitteilung knüpfen wir im Wortlaut an die öffentlichen Stellungnahmen aus den letzten beiden Jahren an. Schule und Bundeswehr müssen mit uns jedes Jahr auf’s Neue rechnen. Wir werden nicht schweigen solange die Kriegstrommel weiter gerührt wird:
Kommt zu unserer Kundgebung vor der Graf-Stauffenberg-Schule am 29. Januar, ab 17 Uhr!