Am 29. November 2014 wurde für den Kommunisten und Antifaschisten Adam Kaim (*20. Juni 1913 †13. April 1999) ein Stolperstein vor seinem damaligen Wohnhaus in der Stadt Bamberg verlegt. Initiator war die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA) Bamberg. Der Genosse war gelernter Schreiner und bereits seit früher Jugend in der revolutionären Arbeiterbewegung aktiv: 1931 trat er dem KJVD bei und wurde schon bald wie so viele Genossinnen und Genossen wegen ihrer politischen Überzeugung und Tätigkeit nach Machtübernahme der Hitlerfaschisten 1933 ins Konzentrationslager Dachau verschleppt. Adam Kaim überlebte jedoch diese Leidenszeit und reorganisierte gemeinsam mit anderen Genossen die KPD nach Kriegsende. Darüber hinaus wurde er einer der Vorsitzenden der 1947 gegründeten VVN Bamberg. Im Rahmen des KPD-Verbots durch das Adenauer-Regime 1956 erfasste ihn die Repressionswelle in Form von Hausdurchsuchungen sowie Beschlagnahmungen demütigenderweise erneut. Trotz alledem blieb er bis an sein Lebensende der antifaschistischen und Friedensbewegung treu und in ihr vielseitig engagiert.
Genauere Informationen zum Leben Adam Kaims finden sich in einer aktuellen Broschüre zum Thema, welche beim Kreisverband Bamberg der VVN/BdA bestellt werden kann.
Bei der Verlegung selbst waren trotz expliziter Einladung keine Vertreterinnen oder Vertreter der Stadt anwesend, obwohl noch ein paar Stunden zuvor Stadträte bei anderen Stolpersteinverlegungen für nicht-kommunistisch Verfolgte dabei waren.
Seltsamerweise aber fehlten auch Vertreter von Ortsgruppen der DKP und MLPD Bamberg.
Dafür würdigten die Kameradinnen und Kameraden der VVN/BdA und ihrer Jugendgruppe, Interessierte und sogar Familienangehörige dieses Ereignis umso mehr.
Besonders hervorzuheben ist hierbei die 92-jährige Hilde Kaim, welche ebenso wie ihr Mann politisch engagiert war und in Gemeinschaft mit Antifaschistinnen und Antifaschisten verschiedenster Generationen diesen Tag begleitete.
A.N.