Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung sind Teil der imperialistischen Menschenfeindlichkeit

Die Bombenangriffe 1944/45 auf Magdeburg, Dresden usw. – sie stehen nicht isoliert im Raum, sondern sind der letzte Punkt in einer Entwicklung: Einen Luftkrieg gegen die Zivilbevölkerung zu führen ist eine Doktrin imperialistischer Menschenfeindlichkeit. Diese Doktrin befolgten die Bomberpiloten der Legion Condor, die Hitler zur Niederwerfung des spanischen Volkes in Marsch gesetzt hatte. Am 31. März 1937 bombardierten sie das Landstädtchen Durango und töteten 248 Einwohner.

Der barbarische Angriff auf Guernica am 26. April 1937 forderte sogar 1654 Todesopfer. Im zweiten Weltkrieg zerbombte die faschistische Luftwaffe Stadt auf Stadt: Rotterdam, Warschau, Belgrad, Manchester, Hüll, Coventry und andere britische Städte. Hitler sprach vom „Ausradieren“, und die Nazis erfanden das schreckliche Wort „coventrieren“.

 

Zwei Arten der Luftkriegsführung im II. Weltkrieg

 

Die Bombardierung der Zivilbevölkerung wurde im II. Weltkrieg zu einem hervorstechenden Merkmal imperialistischer Kriegsführung. Als Reaktion auf den Bombenterror der Hitlerfaschisten setzten auch die US- amerikanischen und britischen Militärs in immer stärkerem Maß auf dieses Vorgehen. Zwei traurige Höhepunkte stellten die Zerstörung Magdeburgs und Dresdens 1945 dar. Trotz des gewaltigen Kräfteeinsatzes hatte der anglo-amerikanische Bombenkrieg keine kriegsentscheidende Wirkung.

 

Imperialistische Kriegsführung gegen die Arbeiterklasse

 

In der Wüste von Utha probten die Amerikaner während des II. Weltkrieges die Bombardierung Berlins.

Detailgetreu ließen sie Mietskasernen nachbauen. Auf dem Armeegelände „Dugway Proving Ground“ (halb so groß wie das Saarland) wurde ein Gebäudekomplex errichtet mit dem Namen „German Village“. Die Luftangriffe auf deutsche Städte brachten nicht den erhofften Erfolg. Es gelang nicht, in der Reichshauptstadt einen Feuersturm zu entfachen.

Die Militärs beschlossen ein Sofortprogramm, bei dem die Brandeigenschaften von Arbeiterwohnhäusern anhand exakter Abbilder getestet werden sollten. Planung und Bau wurden mit geheimen Forschungen über die Entflammbarkeit japanischer Häuser koordiniert, denn auch die simulierte Vernichtung japanischer Ziele stand in Dugway auf dem Programm.

Sechs Versionen der typischen Mietskasernen, die Berlins Arbeitergebiete zu den am dichtesten besiedelten Arme-Leute-Vierteln Europas machten, wurden erbaut. Die Nachbauten waren zwar nicht so hoch wie ihre siebenstöckigen Vorbilder im Wedding oder in Kreuzberg, ansonsten handelte es sich um verblüffend genaue Duplikate.

Für die Inneneinrichtungen der Mietskasernen wurden Hollywood-Dekorateure beauftragt. Unterstützt von Handwerkern, die in Deutschland gelernt hatten, schufen sie jene billige, aber schwere Möblierung, die in den meisten Berliner Arbeiterhaushalten zur Aussteuer gehörte. Sogar deutsche Textilien wurden beschafft, um etwaige typische Eigenschaften von Bettdecken und Vorhängen bei Bränden sorgsam zu studieren.

Gefangene desStaatsgefängnissesvonUthawurdeningrerZahlverpflichtet,umGermanVillageunddasjapanische Pendantfertigzustellen.DergesamteKomplexwurdeanschließendmitBrandbomben beworfenundzwischen Maiund September1943 mindestensdreimalvollständigwiederaufgebaut.

Niemals werde die Air Force absichtlich den „kleinen Mann auf der Straße“ zum Ziel von Angriffen machen, sie sei der „sauberen“ Zerstörung rein militärischer oder militärisch-industrieller Ziele verpflichte, so logen damals die US-Militärs.

Die Kriegsführung gegen die Arbeiterklasse während des Zweiten Weltkrieges hatte bereits mit der künftigen Nachkriegsentwicklung zu tun. „Die völlige Verwüstung der Innenstadt einer so großen Metropole wie Berlin würde unsere russischen Verbündeten und die neutralen Staaten von der Schlagkraft der anglo-amerikanischen Luftstreitkräfte überzeugen“, verkündete die Air-Force. Der Abwurf zweier Atombomben über Japan diente genauso der Nachkriegsentwicklung wie die systematische Bombardierung der Städte in Ostdeutschland. Die geplante Aufteilung Deutschlands sollte den Osten als künftige Sowjetische Zone die schwersten industriellen Schäden bescheren. Damals wie heute: die imperialistische Kriegsführung ist gegen die Arbeiterklasse gerichtet. Denken wir nur an den jüngsten Krieg in Jugoslawien. „Kollateralschäden“, hieß es da immer wieder: Wohnhäuser, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Fabriken, Bergwerke, Heizkraftwerke, Busse, Eisenbahnzüge usw. wurden bombardiert. Opfer war die Zivilbevölkerung, waren die Werktätigen.

Im Gegensatz zum amerikanischen und britischen Vorgehen diente die sowjetische Luftkriegsführung fast ausschließlich der direkten Unterstützung der Kampfhandlungen der Landstreitkräfte und richtete sich gegen Objekte von militärischer Bedeutung. Das entsprach dem Grundsatz der Roten Armee.

In diesem Befreiungskrieg werden wir nicht allein dastehen. In diesem großen Krieg werden wir treue Verbündete an den Völkern Europas und Amerikas haben, darunter auch am deutschen Volk, das von den faschistischen Machthabern versklavt ist.“ (Rundfunkrede Stalins am 3. Juli 1941)

Von den imperialistischen Westmächten wurde demgegenüber kein Unterschied zwischen Hitler und dem deutschen Volk gemacht. Obwohl die Alliierten seit Februar 1945 die absolute Luftherrschaft über Deutschland ausübten, setzten sie ihren Bombenterror fort, der sich zudem auf Gebiete konzentrierte, die im zukünftigen sowjetischen Besatzungsgebiet lagen. Die Absicht, hier ein Chaos und möglichst große Schwierigkeiten für den Neuaufbau zu schaffen, lag auf der Hand. Die imperialistische Militärdoktrin besagt, dass die Zivilbevölkerung des Feindes vernichtet werden muss.

In den folgenden Jahren zeigte der Imperialismus seine barbarische Fratze. Hiroshima – Nagasaki – Korea – Vietnam usw.

Die Atombombenexplosionen in Japan 1945 töteten insgesamt etwa 92.000 Menschen sofort – fast ausschließlich Zivilisten und von der japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter. An Folgeschäden starben bis Jahresende 1945 weitere 130.000 Menschen. In den weiteren Jahren kamen etliche hinzu.

Es ist geschätzt worden, dass für die Zivilbevölkerung die Wahrscheinlichkeit, im Laufe eines Kriegs getötet zu werden, heute neunmal höher ist als für Angehörige der kämpfenden Armeen. Nach Schätzungen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz ist der Anteil an Zivilopfern in der Gesamtzahl der Opfer im Laufe des 20. Jahrhunderts von 5 % im Ersten Weltkrieg auf 90–95 % in den Kriegen, die gegen Ende des 20. Jahrhunderts stattgefunden haben, gestiegen.

Das geringe Interesse, auch in den Medien, an den örtlichen Opfern der Terrorkriege spiegelt zum einen den geringen Wert wider, dem man im Westen beispielsweise einem afghanischen, pakistanischen oder irakischen Leben beimisst. Vor allem aber ist das Ausblenden von Zivilopfern entscheidend für die Aufrechterhaltung eines Mindestmaßes an Kriegsakzeptanz in den imperialistischen Staaten.

 

Die Ursachen für kriegerische Handlungen liegen im Imperialismus

 

In den letzten hundert Jahren führten die imperialistischen Länder Dutzende von Kolonialkriegen und bewaffnete Interventionen gegen die Völker Afrikas, Asiens und Lateinamerikas durch. In Rüstung, Aggressionsvorbereitung und Krieg findet der menschenfeindliche Charakter des Imperialismus seinen krassesten Ausdruck. Die Aggressivität entspringt dem monopolistischen Kapitalismus, der ökonomischen Grundlage des Imperialismus, dem der Drang nach Herrschaft und Gewalt Wesenseigen ist.

Der Imperialismus ist die Quelle des modernen Krieges. Abwechselnd wendet er eine trügerische Friedenspolitik und die Kriegspolitik an. Der imperialistische Krieg ist nicht abhängig vom guten und bösen Willen einzelner Staatsmänner. Die Notwendigkeit für die Imperialisten, in imperialistischen Kriegen die Welt neu aufzuteilen, sich möglichst die ganze Welt zu unterwerfen, um alle Konkurrenten auszuschalten und maximalen Profit und maximale politische Macht zu erreichen, ist genauso wenig weg zu appellieren, wie die Ausbeutung in den Betrieben, wie Lohnraub und Arbeitslosigkeit.

Um den imperialistischen Krieg abzuschaffen, muss man den Imperialismus selbst vernichten. Der Imperialismus, ist parasitärer und faulender Kapitalismus, ist für die Menschheit lebensbedrohlich.

Der Kapitalismus ist die Grundlage von Faschismus und Rassismus. Jedes Kapital will zuallererst sich selbst vermehren. Da gibt es keine Toleranz gegenüber anderen Nationen. Es entwickelt sich in Konkurrenz. Da geht es ums Überleben, um Maximalprofit, nicht um Menschlichkeit. Es strebt danach, Konkurrenten zu vernichten oder zu beherrschen, und nicht, sie zu respektieren.

Der Profit-Egoismus der Konzerne und Banken ist die Basis des Nationalismus und damit eine Basis des Rassismus, der Überzeugung von der eigenen Überlegenheit und der Minderwertigkeit der Konkurrenten. Die Theorie von der Ungleichwertigkeit der Menschen, ist ein Kernstück der Ideologie des Kapitals.

 

Kriegslügen einst und heute …

 

Vor fast 70 Jahren wurde während des zweiten Weltkriegs in Leningrad ein abscheuliches Verbrechen begangen. Länger als tausend Tage hielten eine Gang von Extremisten, die Rote Armee genannt wurde, Millionen von Einwohnern der Stadt als Geiseln und provozierte die deutsche Wehrmacht aus den Bevölkerungszentren heraus. Die Deutschen hatten keine andere Möglichkeit als die Bevölkerung zu bombardieren und sie einer totalen Blockade Auszusetzen, die den Tod von Hunderttausenden verursachte. Nicht lange zuvor wurde in England ein ähnliches Verbrechen begangen.

Die `Churchillbande` versteckte sich inmitten der Londoner Bevölkerung und missbrauchte Millionen von Bürgern als menschliche Schutzschilde. Die Deutschen waren so gezwungen ihre Luftwaffe zu schicken und die Stadt widerwillig in Schutt und Asche zu legen.“

Dies ist die Beschreibung, die jetzt in den Geschichtsbüchern stünde – wenn die Nazifaschisten den Krieg gewonnen hätten, (nach einer Persiflage des israelischen Friedensaktivisten Uri Avneri anlässlich der zionistischen Massaker in Gaza)

Absurd? Nicht absurder als die täglichen Nachrichten unserer Medien, die so oft wiederholt werden, das einem speiübel wird: die Hamas-„Terroristen“ halten die Bewohner des Gazastreifen als „Geiseln“ und benützten die Frauen und Kinder als „menschliche Schutzschilde“, sie lassen uns keine Alternative als massive Bombardements durchzuführen, in denen zu unserm großen Bedauern Tausende von Frauen und Kinder und unbewaffneten Männer verletzt oder getötet werden.

Wir hören heute wieder die alten Lügen über Kriegsgründe:

„Selbstbestimmungsrecht“, „Menschenrechte“, „Terrorismus“ und die „Freiheit“ werden als Kriegsgründe propagiert. (Israel, die Ukraine, Syrien, Libyen usw. )

 

Die Lehren ziehend aus den imperialistischen Kriegen, muss die Forderung lauten:

 

* Keine Einmischung in der Ukraine!

* Unverzügliche Einstellung der israelischen Militäroffensive!

* Bedingungslose Aufhebung der Blockade des Gazastreifen!

* Schluss mit jeder Art von Unterstützung Israels durch die Bundesregierung!

* Nieder mit dem Imperialismus und Zionismus!