Am Sonntag, dem 18.5.14, war bei dem Fußball-Relegationsspiel SpvGG Greuther Fürth gegen den Hamburger SV auch eine Spezialeinheit der bayrischen Polizei, das so genannte „Unterstützungskommando“ im Einsatz. Dumm dabei: Fürther Fans fotografierten in einem Mannschaftsbus des USK eine Box, in der z.B. die Schlagstöcke aufbewahrt werden, und auf der Box befanden sich zwei Naziaufkleber. Auf dem einen steht „Good night left side“ („Gute Nacht ihr Linken“), auf dem anderen „Anti-Antifa organisieren – Den Feind erkennen. Den Feind benennen“.
Die Aufkleber stammen vom Neonazi-Versand „Final Resistance“, der von bekannten Neonazis geführt wird. Die Aufkleber werden mit falschem Impressum hergestellt, weil die „Anti-Antifa Nürnberg“ (AAN) damit Werbung für die jagd auf Antifaschisten macht. Sie hat die Namen, Fotos und Anschriften von rund 200 Antifaschisten veröffentlicht. Dadurch kam es immer wieder zu Angriffen auf die an den Pranger gestellten Antifaschisten.
Ein Herr Baumbach, Sprecher der bayrischen Bereitschaftspolizei, meinte, das Ansehen der Polizei sei damit „schwer geschädigt“. Ein Polizist, der die Aufkleber angebracht haben soll, wurde mittlerweile Doch die Aufkleber waren gut sichtbar. Sein gesamtes USK muss diese gesehen haben. Dazu ist es nicht das erste Mal, dass das bayrische USK auffällig wird.
– Im Dezember 2006 wurden eigene Kollegen misshandelt und gedemütigt, mit Pfefferspray besprüht oder mit Kabelbindern an ein Treppengeländer gefesselt.
– Beim Gottesdienst der Gebirgsjäger in Mittenwald, die sich in der Tradition der Wehrmachts-Gebirgsjäger Mittenwald im 2. Weltkrieg sehen, wurden im Jahr 2007 Antifaschisten, die ein Transparent „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“ trugen, vom USK verhaftet. Sie mussten sich zur „Personenkontrolle“ nackt ausziehen. Ein Gericht bezeichnete das als „unverhältnismäßig“. General Klaus Reinhardt ehemaliger Mittenwalder Gebirgsjägeroffizier, KFOR-Kommandant, Befehlshaber der Bundeswehrtruppen im Somalia-Einsatz und zuletzt Befürworter eines Ehrenmals für im Auslandseinsatz gefallene deutsche Soldaten rühmte ungeniert die “zeitlosen militärischen Werte wie Pflicht, Treue, Tapferkeit und Kameradschaft” der Wehrmachts-Gebirgsjäger.
– Bei mehreren Fußballspielen ging das bayrische USK aggressiv gegen Fußballfans vor. Eine detaillierte Liste findet man unter http://de.wikipedia.org/wiki/Unterst%C3%BCtzungskommando_%28Bayern%29
Es handelt sich also nicht um den gern zitierten „Einzelfall“ und einen „Einzeltäter“. Das sind die beliebten Sündenbock-Strategien, um schnell wieder zur Tagesordnung übergehen zu können und so weiter zu machen wie bisher.
Es reicht nicht aus, dass der Polizist bestraft wird, der die Aufkleber angebracht hat, sondern das gesamte USK muss endlich aufgelöst werden.