Korrespondenz: Waffenhandel – ein „Mords“geschäft!

Auf der Homepage von „Aktion Aufschrei“, einer Organisation, die gegen den Waffenhandel aus Deutschland aktiv ist, fand ich vor kurzem folgenden Artikel, der kaum mehr kommentiert werden muss:

Arabischer Kunde erteilt Rheinmetall Großauftrag über 475 Millionen Euro für Komponenten von Leopard-Panzer und Panzerhaubitzen

Mit selbstbewussten Worten und viel Eigenlob und stolzen Formulierungen hat die Rheinmetall AG in ihrer Presseerklärung vom 18.06.2013 bekannt gegeben, dass sie „sowohl für hochmoderne Kampfpanzer als auch für Artilleriesysteme wesentliche Teilsysteme und Dienstleistungen“ an einen „Kunden aus dem arabischen Raum“ zwischen 2015 und 2018 liefern wird. Angesichts der in der letzten Zeit in die Öffentlichkeit gedrungenen Informationen scheint es sich dabei um Katar zu handeln (siehe dazu eine Focus-Meldung vom 18.06.13)

Was Rheinmetall für Leopard 2A7 und Panzerhaubitzen liefert:
Für mehr als 60 Kampfpanzer Leopard 2A7 die kompletten Waffenanlagen des Typs L55 sowie
die Feuerleitelektronik und die elektrooptische Sensorik der Mittelkaliber-Waffenstation;

für über 20 Panzerhaubitzen „PzH 2000“ die Fahrgestelle und die Waffenanlagen (Typ L52)
sowie ein komplettes Fahrschulfahrzeug;

ein Ersatzteilpaket, Sonderwerkzeuge sowie Leistungen zu Ausbildung und Dokumentation

Munition Kaliber 120 mm für den Leopard, Munition Kaliber 155mm für die Panzerhaubitze,
MTLS-Treibladungen für die Artilleriesysteme.

Rheinmetall ist „verantwortlich für die 120mm Glattrohrkanone, die bis heute als leistungsfähigste Panzerkanone der Welt gilt. Diese moderne Waffe ist als Lizenzprodukt auch im amerikanischen M1 Abrams“ und anderen Kampffahrzeugen verwendet.

Stolz auf Zerstörungskraft:
Worte und Formulierungen wie Technologieführerschaft, Alleinstellungsmerkmal Führungs- und Feuerleittechnik, Schlüsselkompetenz bei Waffe und Munition sowie Systemtechnik verdeutlichen, dass Skrupel für Rheinmetall ein Fremdwort ist. Offensichtlich sind das aber die Vokabeln, die zahlreiche Kunden in aller Welt beeindrucken.

„Vom Leopard 2, der unverändert den Maßstab für moderne Kampfpanzer bildet, existieren insgesamt über 3.600 Exemplare, die in 18 Nutzerstaaten im Einsatz sind. Rheinmetall war maßgeblich an der Entwicklung und Produktion des Leopard 2 beteiligt.“ (Presseerklärung der Fa. Rheinmetall vom 18.06.2013)

soweit der Artikel der „Aktion Aufschrei“

Wenn wir uns also fragen, warum der Imperialismus überall in der Welt Kriege führt bzw. anzettelt, dann unter anderem auch darum, weil Krieg für die Konzerne ein „Mords“-Geschäft ist.

S.N.