Vor lauter Verzweiflung über die miserablen Umfragewerte ihres irrlichternden Mutterschiffs versuchen die politischen Geisterfahrer von den „Jungliberalen“, der Jugendorganisation der FDP, durch eine Geschmacklosigkeit nach der anderen die Aufmerksamkeit des Wahlvolkes auf sich zu ziehen.
Am 15. Juni wollten Pankower Jungliberale mit roten Dynamit-Attrappen eine symbolische „Sprengung“ des Ernst-Thälmann-Denkmals im Prenzlauer Berg vornehmen. An jenem Tag bot sich „dem Betrachter ein skurriles Schauspiel:
„Am Fuße des Bronzekoloss standen um die zwanzig junge Thälmanndenkmal-Möchtegernbeseitiger. Am Rand des Denkmalplatzes dagegen gut hundert Thälmann-Verehrer…“, so die „Prenzlberger Stimme“. Auch wenn es sich, wie die „Pankower Allgemeine Zeitung“ schrieb, um „eine klassische ’Fehlsprengung‘…, die nicht einmal Kratzer hinterlassen hat“ handelte, so war doch die Symbolsprache unzweideutig – die Aktion war „eine klare Positionierung in Richtung rechts, hin zum schwarz-braunen Sumpf“, wie der Freundeskreis Ernst-Thälmann-Gedenkstätte Ziegenhals feststellte.
Auf diese „geschmacklose, wie letztlich armselige Provokation“ (Freundeskreis Ernst-Thälmann-Gedenkstätte Ziegenhals) sollte rasch die nächste folgen: So sprach sich „JuLi“-Boss Lasse Becker, der selbst niemals körperlich anstrengende Arbeit hatte verrichten müssen, kürzlich gegenüber Springers „Welt“ für eine Rente mit 75 aus und schnöselte daher, es gebe viele Berufe, die körperlich nicht so anstrengend seien, in denen man deutlich länger als bis zum 69. Lebensjahr arbeiten könne. Müßig zu erwähnen: „Die Erhöhung des Renteneintrittsalters bedeutet de facto nichts weiter als eine weitere massive Rentenkürzung“, wie dies Oliver Schmolinski erklärte, Bezirksvorsitzender der nordhessischen Jusos, deren Mutterpartei, die SPD, jedoch den Neoliberalen in Sachen Arbeiterfeindlichkeit bekanntlich in nichts nachsteht.
„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft“, sagte einst Napoleon Bonaparte. Ein Glück, dass die Neoliberalen insgesamt im Schrumpfen begriffen sind!
CR