Ein Kollege hat uns ein Gedicht zugesandt, dass er in Zusammenarbeit mit seinen Kollegen in der Abteilung verfasst hat. Wir veröffentlichen es gern, zeigt es doch deutlich, wie wenig „Freiheit“ die Arbeiterklasse in diesem System hat, wie sehr sie durch Angst und Druck eingeschüchtert wird. Es zeigt zugleich, wie stark diese Angst alles blockiert. Sie kann nur durch Organisiertheit, kollektives Handeln und Solidarität überwunden werden. Nur so kann die Arbeiterklasse wieder erfahren, dass sie die Kraft ist, die den größten Teil des Wohlstandes dieser Gesellschaft schafft und welche wirkliche Macht sie hat.
„Hallo,
dieses Gedicht entstand nach einer Diskussion über Angst in einer Montagehalle. Vielleicht wollt ihr es veröffentlichen.
Solidarische Grüße
E.D.“
Beängstigt
Angst zu reden
Angst zu denken
Wohin will dich die Angst nur lenken?
Angst zu schreiben
Angst zu lesen
Was will dir die Angst noch nehmen?
Angst zu singen
Angst zu hören
Wobei soll dich die Angst noch stören?
Angst zurückzublicken
Angst vorauszuschauen
Wie willst du dich beängstigt noch was trauen?
Angst zu geben
Angst zu nehmen
Inwiefern beeinflusst die Angst dein Leben?
Diese Angst zu erkennen
Aber nicht zu begründen
Auch nicht auszusprechen
Aus Angst davor
dass es manche falsch verstünden.
E.D.