HEY Tekstil ist ein Textilunternehmen in der Türkei, das u.a. für Marken wie ESPRIT, H&M, Adidas produziert. Das Unternehmen beschäftigt in den vier Betrieben ca. 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die meisten von ihnen verdienen den gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von umgerechnet 290,00 Euro. Das Recht auf gewerkschaftliche Organisation wird in dem Unternehmen ständig verletzt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Gewerkschaften eintreten wollen, werden mit Kündigungen bedroht oder vor die Tür gesetzt.
Trotz dieser Gesetzesverstöße wurde das Unternehmen vor wenigen Jahren von der türkischen Regierung wegen „Verdiensten um die wirtschaftliche Entwicklung in den betreffenden Provinzen“ ausgezeichnet. Da die Betriebe in so genannten „förderungswürdigen“ Regionen aufgebaut wurden, genießen die Investoren Steuererleichterungen und andere staatliche Zuwendungen. So wird z.B. der Arbeitgeberanteil an Sozialabgaben aus der Staatskasse bezahlt.
Die so ermutigte Firmenleitung kündigte im September 2011 in seinem Betrieb in der osttürkischen Stadt Batman 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Weitere 420 wurden Anfang Februar aus dem Betrieb in Istanbul entlassen. Den rechtswidrig entlassenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden die ausstehenden Löhne für mehrere Monate sowie zustehende Prämien nicht ausgezahlt. Das türkische Arbeitsministerium bestätigte in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten, Levent Tüzel, der den Demokratischen Kongress der Völker (DKV) vertritt, diese Versäumnisse.
Die entlassenen Kolleginnen und Kollegen kämpfen seit über 10 Wochen unerbittlich für ihre Wiedereinstellung und die Auszahlung der Löhne und Prämien. In ihrem Kampf sind sie Repressionen des türkischen Staates ausgesetzt. Ihre Aktionen werden gerichtlich untersagt oder von der Polizei gewaltsam aufgelöst.
Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner solidarisieren uns mit den Kolleginnen und Kollegen von HEY Tekstil und fordern das türkische Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit auf, die Repressionen sofort einzustellen. Die Konzernleitungen von ESPRIT, H&M und adidas müssen ihre Zusammenarbeit mit HEYTekstil aufkündigen, solange die Kolleginnen und Kollegen zu Hungerlöhnen und ohne das Recht auf Gewerkschaften beschäftigt werden.
Hier geht es zur Unterschriftenliste. Bitte ausdrucken, verbreiten und Unterschriften sammeln!