19 Jahre lang bis 1970 hat Viktor Hallmayer den baden-württembergischen Verfassungsschutz mit aufgebaut. Er war dort Spezialist für die „Linken“.
Er stand auf der amerikanischen Kriegsverbrecherliste. Frankreich verlangte mehrfach seine Auslieferung wegen Mordverdacht, Folter, Totschlag, vorsätzlicher Körperverletzung usw. Er hatte in Paris, Stuttgart, Karlsruhe, Trier, Ulm für die Gestapo gearbeitet. Noch kurz vor Kriegsende beaufsichtigte er die Ermordung zweier Zwangsarbeiter. Diese wurden in Langenau und Ulm wegen kleiner vergehen hingerichtet.
In Deutschland hat ihm das nicht geschadet. Unter Verweis auf „Nachwuchsmangel“ konnte man die Erfahrung des SS-lers und Gestapo-Mannes gut gebrauchen. 1951 begann er beim baden-württembergischen Verfassungsschutz. Er erhielt „Sonderaufträge“, die bis heute nicht preisgegeben werden. Schnell steigt er die Karriereleiter hinauf, erhält Dankesurkunden und Belobigungen. Er scheint gut geeignet für den Kampf gegen Linke.
Hallmayers Verbrechen in Paris bei der Gestapo werden von der baden-württembergischen Polizei als „hoheitliche Abwehraufgaben“ bewertet und eine Auslieferung verhindert. Als es 1958 eine konkrete Anfrage wegen seiner Tätigkeit beim Verfassungsschutz gibt, wird er kurzzeitig zum Wirtschaftskontrolldienst versetzt. So kann man die Anfrage „erledigen“. Nachdem Hallmayer dort kurz „geparkt“ wurde, um ihn aus der Schusslinie zu nehmen, kommt er bereits 1959 wieder zurück zum Verfassungsschutz und bleibt dort bis zu seiner Pensionierung 1970.
Der Fall Roewer beim thüringischen Verfassungsschutz ist kein „Einzelfall“. Menschen mit rechter Gesinnung, Naziverbrecher wie Hallmayer sind dort offensichtlich gern gesehen. Sie machen dort „ihre Arbeit“: Linke und Kommunisten verfolgen und die Rechten als Diener des Kapitals anleiten und unter Kontrolle halten.