Junge Anti-Atom-Bewegung macht gegen Verlängerung der Laufzeiten in den Meilern mobil – Protestzug durch die Innenstadt
«Hirn einschalten – AKW abschalten!» «Nein zum atomaren Ablasshandel!» Dies waren zwei Parolen, wie sie sich auf den Transparenten bei einer Demonstration am Samstag, dem 25.10. in Sonthofen (Bayern) gegen die Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken in Deutschland fanden. Die Initiative «antiatom-oa» hatte zu dieser Protestaktion aufgerufen, der nach Polizeiangaben um die 500 Menschen folgten. Vom Oberen Markt zogen sie durch die Innenstadt.
Die Initiative bestand zum Zeitpunkt der Demo erst seit zwei Wochen. «Wir sind überparteilich, wollen aber Flagge zeigen gegen die schwarz-gelbe Atompolitik», erklärte Sprecherin Beate Schmid. Zusammen mit ihrem Mitstreiter Helmut W. verlangte sie in einem gemeinsam verlesenen Manifest, dass der «Ausstieg aus dem atomaren Wahnsinn» erfolgt. «Wir wollen ohne diesen Dreck leben», riefen sie. Gezielt hatte man sich als Demo-Termin den bundeswiten «Castor-Aktionstag» ausgesucht. «In nächster Zeit werden wieder Castor-Transporte durchs Land rollen», machte Schmid auf die mit der Kernkraftnutzung verbundenen Begleiterscheinungen aufmerksam.
Erstaunlich und erfreulich, dass sich in der kleinen Provinzstadt Sonthofen ohne große Mobilisierung in kürzester Zeit so viele Menschen – nach meiner Schätzung waren es etwas weniger als 500 – zu einer Demonstration zusammen fanden. Man sieht: überall gärt und brodelt es, weil die Probleme, die das kapitalistische System aufwirft, immer drängender werden.
SN