Durch Agro-Gentechnik wird das Erbmaterial von Tieren, Pflanzen und Bakterien über Artgrenzen hinweg wie nach dem Baukastenprinzip frei kombiniert. Es entstehen Organismen, die in der Natur nicht vorkommen, die neue Eigenschaften haben und neuartige Inhaltsstoffe produzieren.
Wie sich diese neuen Eigenschaften und Inhaltsstoffe auf die Umwelt und auf den Menschen auswirken, ist noch völlig unklar. Es entstehen zum Beispiel „Super-Unkräuter“, gegen die dann „kein Kraut mehr gewachsen ist“.
Neue Inhaltsstoffe in Lebensmitteln können für den Menschen unverträglich sein und langfristig zu Erkrankungen und neuartigen Allergien führen. Eingebaute Insektengifte können auch für Nützlinge, andere Tiere oder den Menschen schädlich sein.
Einmal in die Umwelt freigesetzte Erbeigenschaften sind auf keine erdenkliche Art mehr zurückzuholen oder wieder unschädlich zu machen.
Wir wollen keine „Versuchskaninchen“ sein
Die neue Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel führt zu einer verborgenen Einführung der Gentechnik. Der größte Teil an Gentechnik-Mais und -Soja- Importen wandert in die Futtermittel. Die damit produzierten Fleisch-, Eier- und Milchprodukte sind komplett von der Kennzeichnung ausgenommen.
Viele Aromen und sonstige Nahrungszusatzstoffe werden mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt aber nicht deklariert. Alle übrigen Lebensmittel müssen erst ab 0,9% gentechnischer Verunreinigung gekennzeichnet werden.
Die sog. ‘Wahlfreiheit’ ist also Augenwischerei. Wir sind alle unfreiwillig Beteiligte eines Großversuches – mit ungewissem Ausgang.
Eine gentechnikfreie Landwirtschaft muss möglich bleiben
Die Landwirte wollen wählen können, ob sie gentechnisch veränderte Produkte anbauen und verkaufen oder nicht. Ein Nebeneinander von Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik ist langfristig nicht möglich! Wind und Bienen transportieren Erbmaterial mit dem Pollen über viele 100 m (bis Kilometer) weit – und so ist auch in gentechnikfrei angebauten Ernten zumindest ein bisschen Gentechnik drin. Niemand, auch nicht der ökologische Landbau, kann dann mehr garantieren, dass seine Produkte gentechnikfrei sind.
Und wer kommt für den Schaden durch den unkontrollierbaren Pollenflug von einem Gentechnik-Acker auf?
Gentechnik ist für Landwirte und Verbraucher ökonomisch uninteressant.
Höhere Betriebskosten, z.B. für regelmäßige Analysen, machen die von der Industrie angepriesenen Ertragszu-wächse und Pestizid-Einsparungen durch Gentechnik für den Landwirt ökonomisch schnell zunichte. Gentechnik hilft weder den Landwirten noch den Verbrauchern beim Sparen. Und die Folgekosten für getrennte Warenwege und Analysen der Lebensmittel will die Gentechnikindustrie nicht tragen, sie gehen ebenfalls zu Lasten der Landwirte, der Verarbeiter und der Allgemeinheit.
Zukunftsfähig ist die Vielfalt unserer Kulturpflanzen, nicht die monopolisierte Gentechnik
Gentechnik ist auf eine durchrationalisierte Landwirtschaft ausgerichtet, auf extrem gleichförmige Pflanzen und großflächigen Anbau. Lokal angepasste, standortgerechte Sorten verschwinden, die Kulturpflanzenvielfalt, unsere „genetische Reserve“ für die Ernährungssicherheit, geht verloren.
Gentechnik fördert die Monopolisierung in der Landwirtschaft. Durch Patente auf Gen-Nahrungspflanzen erhalten wenige multinationale Konzerne ausschließliche Verfügungsrechte über unsere Ernährung. Sie kontrollieren zunehmend die gesamte Kette der Nahrungsmittelherstellung vom Saatgut über den Acker bis auf den Teller. Unsere Ernährungssicherheit darf nicht kommerziellen und politischen Interessen geopfert werden.
Gentechnik macht die Hungernden nicht satt
Unter- und Mangelernährung sind kein Mengenproblem der landwirtschaftlichen Produktion, sondern ein politisches Macht- und Verteilungsproblem. Und das wird nicht gelöst, sondern verschärft durch Gentechnik in der Landwirtschaft. Gentechnik-Forschung wird von wenigen Großkonzernen der „Ersten Welt“ betrieben, die dann Patente auf die Gentechnik-Pflanzen anmelden und Lizenzgebühren verlangen. Die Abhängigkeit der Bevölkerung in der sog. ‘dritten Welt’ wird noch vergrößert, wenn sie nicht mehr auf eigenes Saatgut und eigene Kulturpflanzen zurückgreifen können oder dürfen.
Niemand will für Schäden durch Gentechnik haften
Die Industrie weigert sich die Haftung nach dem Verursacherprinzip zu übernehmen und will sie den Landwirten und dem Steuerzahler aufbürden.
Eine Gefährdung oder Schädigung der Umwelt oder der menschlichen Gesundheit ist niemals mit Geld auszugleichen oder rückgängig zu machen. Und niemand überblickt die Kreisläufe, in die mittels Gentechnik eingegriffen wird.
Bisher lehnen alle Versicherungsgesellschaften es ab, die Risikotechnologie Gentechnik zu versichern – ebensowenig wie Atomenergie oder Terrorismus.
Feldbefreiungen
Die Feldbefreiungen 2005 und 2006 ermöglichten das Knüpfen überregionaler Kontakte, weil viele engagierte und betroffene Menschen zusammenkamen.
Der Schutz unserer Nahrung wird vom Staat nicht ausreichend wahrgenommen, daher wehren sich Menschen mit medienwirksamen Aktionen und nehmen Repressalien der Staatsgewalt in Kauf. www.gendreck-weg.de
Aktiv werden für eine gentechnikfreie Zukunft!
- Beim Einkaufen Produkte, die nicht gentechnikfrei sind, boykottieren – hierbei hilft der Einkaufsratgeber von Greenpeace – auch über uns zu beziehen.
- Die LebensmittelhändlerInnen vor Ort fragen.
- Info-Veranstaltungen organisieren – unsere Bürigerinitiative hilft gerne mit ReferentInnen, Material undUnterstüzung vor Ort!
- Den Wunsch nach einer gentechnikfreien Zukunft in die Öffentlichkeit tragen – Leserbriefe, Diskussionen …
- Gentechnikfreie Regionen auch in Schleswig-Holstein vor Ort anregen!
- Sich bei unserer Bürgerinitiative beteiligen.