Radiotipps für den Dezember

Sendefrequenzen 

DLF
Di. 01.12.2009
18:40 Uhr Hintergrund
Die USA vor der Klimakonferenz

DFL
Di. 01.12.2009 · 19:15 Uhr
1989 – Zeitenwende in Lateinamerika
Von Peter B. Schumann
Das Jahr 1989 brachte nicht nur für Europa tiefgreifende Veränderungen, sondern auch für verschiedene Länder Lateinamerikas.
Argentiniens Wirtschaft stürzte in eine Hyperinflation. Carlos Menem wurde zum Präsidenten gewählt und verordnete dem Land eine neoliberale Ausverkaufspolitik, die in die wirtschaftliche Katastrophe von 2001 führte. Chile kehrte nach den langen Jahren der Pinochet-Diktatur zu demokratischen Verhältnissen zurück. Sie basierten allerdings auf einem Pakt mit den Militärs, der ihnen weitgehende Straffreiheit garantierte. In Venezuela wurde Hugo Chávez gewählt und leitete sein Projekt eines „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ ein.
Über diese hierzulande wenig beachtete Zeitenwende sprechen drei Frauen: die argentinische Kulturwissenschaftlerin Beatrice Sarlo, die chilenische Politologin Valdivia Ortiz de Zárate und die venezolanische Soziologin Margarita López Maya.

DLF
Do. 03.12. – 19:15 Uhr
DLF-Magazin Schwerpunkt Klimaschutz

DLR-K
Do. 03.12. – 19:30 Uhr
Forschung und Gesellschaft
„Das Mitmach-Internet“
Was die sozialen Medien im Web 2.0 bewirken
Von Walter van Rossum

DLF
Fr. 04.12.2009 · 18:40 Uhr
Hintergrund
Ausgangspositionen zum Klimawandel

DLF
Fr. 04.12.2009 · 19:15 Uhr
Ende des Übergangs?
Chile – 20 Jahre nach Pinochet
Von Patricio Luna und Thomas Nachtigall
Der Andenstaat gilt als Musterfall einer geglückten „Transicion“, eines friedlichen Übergangs von einer Militärdiktatur zu einer prosperierenden Demokratie. Andererseits ist kaum ein Land in Südamerika so gezeichnet vom Erbe der Generäle: Es prägt die Ökonomie, die Verfassung und nicht zuletzt die Mentalität vieler Chilenen.
Die „Concertación“, das Bündnis aus Christ- und Sozialdemokraten, versucht seit nunmehr fast 20 Jahren das Land aus Pinochets Schatten zu führen. Dank hoher Rohstoffpreise kann die Regierung beeindruckende Fortschritte bei der Bekämpfung der Armut und der Modernisierung des Landes vorweisen. Gleichzeitig öffnet sich die soziale Schere immer weiter; die Aufarbeitung der Junta-Verbrechen läuft schleppend und ungelöste Konflikte mit den indigenen Minderheiten flammen auf.
Am 13. Dezember wählen die Chilenen einen neuen Präsidenten. Die Koalition aus Christ- und Sozialdemokraten muss dabei ernsthaft um die politische Macht fürchten. Etliche Umfragen sehen den Kandidaten der Rechten, den konservativen Unternehmer und Milliardär Sebastián Piñera, im ersten Wahlgang vorn.

DLR-K
Fr. 04.12.2009 · 19:07 Uhr
Wortwechsel
65. Forum Pariser Platz
„Große Pläne – leere Kassen. Wohin steuert die neue Koalition?“
Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie,
Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK),
Prof. Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz Gruppe,
Detlef Wetzel, 2. Vorsitzender IG Metall und Bernd Ziesemer, Chefredakteur Handelsblatt,
im Gespräch mit Sabine Adler, Leiterin des Hauptstadtstudios Deutschlandradio
Mitschnitt vom 1.12.09

DLF
So. 05.12. – 11:05 Uhr
Gesichter Europas
Zwischen gleitenden Gletschern und warmen Winden-Wissenschaftler auf den Spuren des Klimawandels
Mit Beiträgen von Marc-Christoph Wagner
Moderation: Britta Fecke

DLR-K
So. 05.12.2009 · 18:05 Uhr
Sylt, unser Bangladesh
Klimawandel – Klimagau ganz nah
Von Anja Kempe
Nicht nur im fernen Bangladesh zeigen sich die verheerenden Folgen der Erderwärmung. Klimaexperten und Risiko-Forscher der Versicherungswirtschaft beobachten sehr genau die Trauminsel Sylt und ihren Meeresspiegel.
Die Insel gilt unter Fachleuten als deutsches Frühwarnsystem für Überschwemmungskatastrophen. Um ihre Heimat vor dem Untergang zu retten, baggern die Sylter jedes Jahr für sechs Millionen Euro Meeressand an ihre Küsten. Eine Sisyphusarbeit, denn der nächste Herbststurm trägt ihn in die Nordsee zurück. Und während Meeresgeologen raten, die Häuser an den Küstenlinien auf Flößen anzulegen, wird die Hotelfront direkt am Wasser immer dichter. Denn Millionen neuer Urlauber werden erwartet – wenn die Mittelmeerregion für Touristen zu heiß geworden sein wird.

DLF
So. 06.12. – 16:30 Uhr
Forschung aktuell- Wissenschaft im Brennpunkt
Klima außer Kontrolle
Wann die Erderwärmung wirklich gefährlich werden könnte
Von Volker Mrasek
Die Erdatmosphäre soll sich möglichst nicht um mehr als zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit erwärmen. Diese Devise geben Klimaforscher aus, da sonst ein „gefährlicher“, nicht mehr kontrollierbarer Klimawandel immer wahrscheinlicher werde. Dahinter steckt die Annahme, dass es kritische, sogenannte „Kipppunkte“ im Klimasystem gibt. Werden sie überschritten, kommen Prozesse in Gang, die nicht mehr umkehrbar sind. Aus der Erdgeschichte weiß man etwa, dass Grönland zwangsläufig seinen kompletten Eispanzer verliert, wenn die Arktis zu warm wird. In diesem Fall würde der Meeresspiegel am Ende um mehrere Meter ansteigen. Ein anderes Beispiel ist Amazonien: Sein Regenwald könnte aufgrund zu starker Trockenheit flächenhaft absterben. Die Erde verlöre dadurch ihre grüne Lunge, es würde noch wärmer. Auch Monsun und Meereszirkulation sind Kipppunkt-Kandidaten. „Wissenschaft im Brennpunkt“ schildert, wann diese Szenarien nach heutigem Ermessen wahr werden könnten.

DLF
Mo. 07.12. – 19:15 Uhr
Andruck – Das Magazin für politische Literatur
Literatur zum Klimawandel

DLR-K
Mo. 07.12. – 19:30 Uhr
Zeitfragen
„Ratlos in der Rentenlücke“
Private Altersvorsorge nach dem Crash
Von Stefan Schmid

DLF
Di.  08.12.2009 · 19:15 Uhr
Morde unter deutschem Schutz?
Menschenrechtsverletzungen in Afghanistans Norden
Von Marc Thörner
Bereits im afghanischen Wahlkampf hat sich Atta Mohammed Nur, der mächtige Gouverneur der Nordprovinz von Balkh demonstrativ von Präsident Karzai losgesagt und sich hinter Abdullah Abdullah gestellt, dessen wichtigsten Gegenkandidaten.
Ziel des Tadschiken Atta ist es offenbar, mithilfe des Tadschiken Abdullah seine Pläne zu befördern, um Mazar-e Sharif herum einen quasi unabhängigen Teilstaat zu errichten. Um sich bei der Nord-Bevölkerung populär zu machen, geht der Warlord und Drogenbaron Atta gegen die paschtunische Minderheit im Norden vor. Gegenüber der Afghanistan-Schutztruppe ISAF rechtfertigt er das geschickt mit einem Kampf gegen die – ebenfalls paschtunischen – Taliban und andere Aufständische.
Berichte über Vertreibungen paschtunischer Gemeinden und gezielte Tötungen an paschtunischen Intellektuellen häufen sich. Laut ISAF-Mandat ist die Bundeswehr im Norden gehalten, Attas Sicherheitskräfte zu unterstützen. Nutzt die Nord-Regierung den Schutz der deutschen Truppen aus, um Massenmorde zu begehen?

DLR-K
Mi. 09.12.2009 · 00:05 Uhr
Paradise Lost – Sieben Pläne gegen den Klimagau
Von Lorenz Schröter
Jedes Jahr sterben 150.000 Menschen an den Folgen des Klimawandels. Und das ist erst der Anfang. Vor diesem Hintergrund hat der Astrophysiker Stephen Hawking einen weltweiten Aufruf gestartet: „How can the human race survive the next hundred years?“
Das Ringen um Antworten verlegen wir auf die Südseeinsel Tuvalu, die als erster Staat durch die Folgen des Klimawandels untergehen wird. Sechs Wissenschaftler stellen in der dem Untergang geweihten Idylle ihre fantastischen Pläne vor: CO2-Staubsauger, Planetenverschieben, das Meer düngen, Holz vergraben, die Atmosphäre verschwefeln. In Tuvalu sind die Wissenschaftler endlich unbehelligt von Bedenkenträgern und konzentrieren sich auf das Wesentliche: die Rettung der Welt.

DLR-K
Mi. 09.12.2009 · 19:30 Uhr
Die „fünfte Gewalt“
Eine kurze Geschichte des Lobbyismus in Deutschland
Von Otto Langels

DLR-K
Sa. 12.12.2009 · 18:05 Uhr
Tausis Traum- Leben auf einem Südsee-Atoll in Zeiten des Klimawandels
Von Ursula Voss
Tuvalu im Jahre 2009. Wie gehen die knapp 12.000 Tuvaluaner mit der Prognose um, dass in wenigen Jahrzehnten ihre Inseln verschwunden sein werden? Wandern sie aus, verdrängen sie die Zukunft?
„Es gibt ein Leben jenseits der Angst und das verpflichtet uns, für das Überleben der nachfolgenden Generationen zu sorgen“, sagt der Ex-Politker Otanielu M. Tausi. Dazu gehört sein Papaya-Projekt. Ein massenhafter Anbau der vitaminreichen Früchte könnte die Fehlernährung auf den Inseln stoppen und den Pflanzern ein Zusatzeinkommen verschaffen. Tausi träumt, sagen seine Nachbarn. Aber die Papaya-Sträucher in Tausis Garten sind real und die Früchte schmecken köstlich.

DLF
Fr. 18.12.2009 · 19:15 Uhr
Müllhalde Meer – Die radioaktive Vergiftung der Ozeane
Von Achim Nuhr
Jahrzehntelang warfen Regierungen und Unternehmen Atommüll einfach ins Meer. 1994 trat ein weitgehendes Verbot in Kraft: 37 Staaten garantierten der Internationalen See-Organisation IMO, die Verklappung von strahlendem Müll auf hoher See einzustellen. Dabei werden bis heute radioaktive Abfälle vom Festland aus ins Meer geleitet: Expeditionsschiffe entdecken in Tausenden Kilometern Entfernung Rückstände, die von den atomaren Wiederaufarbeitungsanlagen im englischen Sellafield und im französischen La Hague stammen.
Hunderttausende Fässer mit radioaktiven Abfällen liegen nahezu weltweit verteilt auf dem Meeresgrund. Stichproben ergeben in der Regel, dass viele Fässer mittlerweile von Rost zerfressen oder vom Wasserdruck zerrissen worden sind. Viele beschädigte Fässer lagern mitten in Fischfanggebieten. Deshalb enthalten Speisefische, die auf Märkten verkauft werden, Spuren von Radionukliden wie Caesium 137 oder Kohlenstoff-14.
In den USA kauften Wissenschaftler und Behördenvertreter Speisefische auf öffentlichen Märkten. Die gefundenen Strahlenbelastungen übertreffen dort die von deutschen Behörden gefundenen Werte um gut das Zehnfache.
Das Dossier stellt die Frage nach den Folgen, die die gewaltigen Mengen an Atommüll und die weitere Einleitung radioaktiver Stoffe für die Gesundheit von Menschen und
Meerestieren haben.

DLF
Di. 29.12.2009 · 19:15 Uhr
Überzählige – „Arge“ – Erfahrungen
Von Nora Bauer
Ein verzweifelter Hartz IV-Bezieher schickt an die für ihn zuständige Behörde (ARGE) eine Morddrohung. Im Internet forderten ARGE-Vermittler die Freigabe von Organhandel als Möglichkeit zur Finanzierung des Lebensunterhalts.
„Wir leisten auch Ihnen aktive Sterbehilfe. Beantragen Sie Hartz IV bei Ihrer Arge“, schrieb eine Initiative Langzeitarbeitsloser an ihre ARGE-Sachbearbeiterin. Das Verhältnis zwischen Beziehern und Bewilligungs-instanz ist überaus angespannt. Am 1. Januar 2005 trat das Hartz IV-Gesetz in Kraft. Schwer vermittelbare Arbeitslose sollten in den ersten Arbeitsmarkt zurückgeholt und ihre Betreuung durch die Mitarbeiter der Behörde verbessert werden. In Zeiten von Massenarbeitslosigkeit ein schwieriges Unterfangen. Vielfach ergibt sich ein Teufelskreis: ALG-Empfänger werden zu ALG II-Empfängern, ALG II-Empfänger entweder von Maßnahme zu Maßnahme geschickt oder aus dem Bezug gedrängt. „Überzählige“ nannte Karl Marx die Menschen, die einfach nicht in die Arbeitswelt hineinpassen, die aus der Perspektive des „Systems“ als sinnlos, nutzlos und zwecklos gelten, aber trotzdem unterstützt werden müssen.