14.11.2009: Paris: Mitreißendes Fest zum 30. Jahrestag der PCOF

Über 500 Menschen feierten voller Schwung und Enthusiasmus am Samstag, dem 14. November im Bellevilloise in Paris den 30. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs (PCOF).

Der Ort war bewusst gewählt. Der Saal des Bellevilloise liegt in der Nähe des Friedhofs Pere Lachaise, auf dem zahlreiche Revolutionäre liegen und wo sich die „Mauer der Föderierten“ befindet, der Platz an dem 147 Kämpfer der Pariser Commune niedergemetzelt wurden. Das Bellevilloise, heute ein so genanntes Volkshaus, war nach der Niederschlagung der Commune ein Versammlungsort der revolutionären Arbeiter und der Gewerkschaftsbewegung, ein Zentrum des Widerstandes gegen das Kapital

Deutlich war: Zu dieser Feier kamen viele Menschen aus der Arbeiterklasse, der Gewerkschaftsbewegung und aus den Reihen der Immigranten. Sie, die unteren und kämpferischen Kräfte in der Gesellschaft, haben in der PCOF eine Stimme für ihre Forderungen und ihre Bestrebungen nach einer anderen Gesellschaft, nach einem sozialistischen Frankreich gefunden. Das kam auch in den Reden zum Ausdruck, in denen verschiedenste fortschrittliche, demokratische und kämpferische Organisationen ihre Unterstützung für die PCOF zum Ausdruck brachten.

Der CGT-Gewerkschafter, Genosse Raymond Chauveau, eröffnete den Reigen der Redner mit einem kämpferischen Appel zum entschiedenen Klassenkampf. Er ist Gewerkschaftsdelegierter bei der RATP, der Gesellschaft, die die Pariser Metro betreibt. Aber zugleich ist er auch Koordinator der CGT für die Bewegung der „travailleurs sans papier“ (Arbeiter ohne Papiere), der so genannten „Illegalen“, die 2008 einen massiven Streik für die Legalisierung, für Aufenthaltsrecht und faire Lohn- und Arbeitsbedingungen durchführten, der starke Aufmerksamkeit in der französischen Öffentlichkeit fand. Seit Oktober 2009 setzen sie ihren Kampf mit weiteren Aktionen fort. Es ist für die PCOF selbstverständlich, für diese Bewegung einzutreten und ihr eine Stimme zu geben.

Mit einer lebhaften, kämpferischen Rede folgte Ana Azaria als Sprecherin der Frauenorganisation „Egalité“. Stark prägten gerade diese kämpferischen Frauen das Bild der Versammlung. Ana Azaria betonte den gemeinsamen Kampf für die Emanzipation der Frauen und für die Bewegung der „Travaillers sans papiers“.

An der Versammlung nahmen viele Jugendliche teil, für sie sprach Michel, ein Vertreter der Jugend der PCOF.

Für die zahlreichen internationalistischen Freunde und Mitstreiter der PCOF sprach Nils Anderson über die Zuspitzung der internationalen Lage und die Verschärfung der internationalen Widersprüche des imperialistischen Weltsystems. Er trat leidenschaftlich für die Rechte des palästinensischen Volkes in seinem Kampf für Befreiung von zionistischer und imperialistischer Unterdrückung ein.

Sehr persönlich und voller Emotionen war die Ansprache des Genossen Raoul Marco von der Kommunistischen Partei/ Marxisten-Leninisten Spaniens, die er im Namen der Internationalen Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen hielt. Ihm und vielen im Saal kamen die Tränen, als er aus seinen Erfahrungen von Jahrzehnten der solidarischen Zusammenarbeit, den gemeinsamen Anstrengungen für den Aufbau einer starken internationalen marxistisch-leninistischen Bewegung sprach. Den deutschen Genossen klang es in den Ohren, als er mahnte, dass es leider noch viele Länder gebe, in denen in schmerzvoller Weise eine wahrhafte und starke marxistisch-leninistische Partei vermisst werde und dass es Verpflichtung und Aufgabe für die internationale Bewegung aber insbesondere für die Genossinnen und Genossen dieser Länder sei, diesem Zustand ein Ende zu setzen.

In eindrucksvoller Weise bedankte sich der Sprecher der PCOF, Genosse Christian Pierrel, in seiner Rede bei zahllosen Organisationen und Initiativen aus der anti-imperialistischen, anti-faschistischen, gewerkschaftlichen und demokratischen Bewegung, mit denen die PCOF im gemeinsamen Kampf verbunden ist. Er betonte, wie wichtig es für die Partei sei, sich in breiten Bündnissen einzubringen und wie sehr sie die Beiträge der anderen Organisationen schätze und respektiere. Er erklärte, dass die PCOF in diesen Bündnissen durch das überzeuge, was sie konkret zum Kampf und seiner Orientierung beitrage. Er machte lebhaft deutlich, wie der Revisionismus der Arbeiterbewegung Schaden zugefügt hat und weiterhin zufügt. Begeistert wurde sein Appell am Ende seiner Rede aufgenommen, dass jede und jeder Einzelne sich überlegen und entscheiden müsse, was sie/ er zu dem gemeinsamen Kampf beitragen wolle.

In den starken Beifall hinein wurde die „Internationale“ gesungen, alle erhoben sich, viele mit geballter Faust.

Begeistert wurde der Chor des Comitee d´entreprise der RATP (Metro Paris) sowie ein Chor Jugendlicher empfangen. Die Anwesenden stimmten bei einigen Liedern wie z.B. dem Lied der Resistance mit ein. Umrahmt war das Fest von Ständen und Ausstellungen. An Tafeln an der Front des Saales hingen 1.-Mai-Plakate aus verschiedenen Epochen und Ländern.

Die Solidarität der Bruderparteien und -organisationen zeigte sich durch die Anwesenheit von Delegationen aus vielen Ländern: Ecuador, Dominikanische Republik, Kolumbien, Tunesien, Iran, Türkei, Spanien, Griechenland, Dänemark, Brasilien, Italien, Mexiko, Norwegen, Venezuela, Volta, Benin, Deutschland

dm