Kiel: Naziouting an den „Beruflichen Schulen am Königsweg“

Am 28. Oktober fand vor den „Beruflichen Schulen am Königsweg“ in Kiel
ein sogenanntes Naziouting statt. Seit Anfang dieses Schuljahres
besucht der bekannte Kieler Neonazi Svante K. die Klasse der
Sozialpädagogischen Assistent/-innen. Folgender Text wurde verteilt:


Dokumentation:


Nazis aus der Anonymität holen: Svante Kürschner outen!

Wie Ihr vielleicht schon gehört habt, befindet sich seit diesem
Schuljahr in der BFPU2 (Unterstufe der „Sozialpädagogischen
AssistentInnen“) mit Svante Kürschner ein Neonazi an den „Beruflichen
Schulen am Königsweg“. In seiner Klasse nimmt er den Posten des
stellvertretenden Klassensprechers ein.

Svante Kürschner bewegt sich seit Jahren in der organisierten rechten
Szene. Dort bewegt er sich zum einen in der NPD, steht aber auch in
Verbindung mit der Jugendorganisation der DVU „Junge Rechte“. Hier
wurde er am 5. Juli 2009 auf deren Gründungstreffen zum
stellvertretenden Vorsitzenden aufgestellt. Zum anderen ist Svante
Kürschner in der Szene der „Freien Kameradschaften“ bzw. „Autonomen
Nationalisten“ aktiv, welche nicht mehr im Style der althergebrachten
Stiefelnazis daherkommen, sondern sich bewusst neutral und modern
geben. Dies erleichtert ihnen das politische Handeln fernab von
klassischen Nazi-Klischees, da sie auf dem ersten Blick oft nicht mehr
als Nazis wahrgenommen werden können. Dies äußert sich auch im
Aufgreifen von aktuellen politischen Themen wie z.B. Hartz4,
Kindesmissbrauch oder ihre vermeintliche Gesellschaftskritik.

Trotz alledem hat sich nichts an ihren Aktionsformen geändert: So wird
auch und vor allem hier ein so genannter „Kampf um die Straße“
propagiert, wobei Gewalttätigkeit ihr politisches Mittel bleibt. Diese
Gewalttätigkeit äußert sich insbesondere in Übergriffen und
Einschüchterungsversuchen gegenüber allen Menschen, die nicht in ihr
neonazistisches Weltbild passen, z.B. Migrant/innen, Homosexuelle oder
Nazigegner/innen.

Svante Kürschner würde mit dem Abschluss der Ausbildung zum
„Sozialpädagogischen Assistenten“ trotz seines menschenverachtenden
Weltbildes die Lizenz bekommen, jederzeit im sozialen Bereich mit
Kindern arbeiten können, die nicht selten einen Migrationshintergrund
oder eine geistige und/oder körperliche Beeinträchtigung haben. Dies
ist für uns eine unerträgliche Vorstellung, würden diese immerhin einer
Person ausgesetzt, dessen Menschenbild sie als minderwertig
herabwürdigt. Dieselbe Ideologie ist letztlich verantwortlich gewesen
für die vielen Millionen Todesopfer Nazideutschlands.

Es liegt an Euch, ob ihm dies ermöglicht wird! Lasst nicht zu, dass
Svante Kürschner sein menschenverachtendes Weltbild im Schutz seiner
Anonymität im Unterricht und auf dem Pausenhof verbreitet. Entlarvt
seine rassistische, antisemitische und nationalistische Kackscheiße und
lasst sie nicht unkommentiert stehen. Nehmt ihn als das wahr, was er
ist: Als einen Neonazi!

Es ist kein geeigneter Umgang mit Nazis, sie unter dem Vorwand des
vermeintlichen „Integrieren-Wollens“ vor der Isolation in der Klasse
bzw. der Schule zu schützen. Jede/r ist für ihr/sein Verhalten selbst
verantwortlich und es gibt keine Entschuldigung für ein nazistisches
Menschenbild, wie Svante Kürschner es vertritt.

Unterstützt Euch gegenseitig und lasst Mitschüler/innen, die gegen den Neonazi Svante Kürschner vorgehen, nicht alleine!


Kein Raum für Nazis. Nicht an der Schule. Nirgendwo!