Radiotips für Oktober

DLF
Do. 01.10. – 10:10 Uhr
Journal am Vormittag
Heute bleibt das Auto stehen – was jeder Verbraucher für den Klimaschutz tun kann
Am Mikrofon: Britta Fecke
Nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Verbraucher sind beim Klimaschutz gefordert. Denn ein großer Anteil der täglich produzierten Energie wird in Deutschland von Privathaushalten genutzt. Ein Teil dieser Energie könnte eingespart und damit auch das Klima geschont werden. Möglichkeiten zum Klimaschutz gibt es viele, wie zum Beispiel kurze Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen oder beim Kauf des nächsten Autos gezielt auf den Verbrauch zu achten. Das gilt auch für Elektrogeräte und Küchenhelfer: Effizientere Haushaltsgeräte schonen dabei nicht nur das Klima, sondern auch die Haushaltskasse. Es gibt viele Mittel und Wege, um Energie zu sparen und damit gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Was jeder Einzelne im täglichen Umgang mit Strom, Wärme und Wasser tun kann, darüber diskutiert Britta Fecke mit Experten im heutigen „Marktplatz“. Hörerfragen und -erfahrungen sind wie immer willkommen.
Hörertel.: 00800.44644464  –  Hörerfax: 00800.44644465

DLF
Fr. 02.10 – 19:15 Uhr
Dossier
Wirtschaft ohne Wachstum?
Auf der Suche nach einer politischen Ökonomie für das 21. Jahrhundert
Von Mathias Greffrath

DLF
Sa. 03.10.2009 · 11:05 Uhr
Gottesfurcht hinterm Deich
Die Calvinisten in den Niederlanden
Von Kerstin Schweighöfer
Sie lassen ihre Kinder nicht impfen und brauchen sich auch nicht versichern zu lassen. Krankheiten, Unfälle und Naturkatastrophen sind eine Strafe Gottes. Gegen die Einführung verkaufsoffener Sonntage haben sie vergeblich gebetet, denn der Sonntag ist der Tag des Herrn. Auch Radiohören oder Fernsehen sind tabu. Und wenn die Deiche halten, ist das weniger der Kunst der Wasserbauingenieure zu verdanken, sondern der Gnade Gottes.
Die Rede ist von den rund 400.000 orthodoxen Calvinisten der Niederlande, den Mitgliedern der „Zwarte Kousen-Kerk“, wie sie heißen, der „Schwarzstrümpflerkirche“, benannt nach den dunklen Beinkleidern ihrer Frauen. Durch die immer schärfer werdenden Integrationsgesetze der letzten Jahre sind die Vorrechte der Calvinisten allerdings unter Druck geraten: Denn wie kann man von moslemischen Zuwanderern verlangen, liberale Errungenschaften und Werte zu akzeptieren, aber gleichzeitig für orthodoxe Christen eine Ausnahme machen?

eigentlich fast noch Dienstag:
DLR-K
Mi. 07.10.2009 · 00:05 Uhr
Escobar
Aufstieg und Fall des King of Coke
Von Tom Noge
Die Menschen in seiner Heimatstadt verehrten ihn als sozialen Wohltäter. Er selbst stilisierte sich als Nachfolger Ché Guevaras im Kampf gegen den US-amerikanischen Imperialismus. Die restliche Welt kannte Pablo Escobar als einen der größten Verbrecher aller Zeiten: als Kopf des Medellín-Kartells, das in den 70er- und 80er-Jahren den Kokainschmuggel in die USA kontrollierte.
1982, auf dem Höhepunkt seiner Macht, zog Escobar ins kolumbianische Parlament ein. Um der Auslieferung in die USA zu entgehen, überzog er Kolumbien mit Terrorattacken. Der so genannte Drogenkrieg forderte über 2.000 Menschenleben und stürzte ein ganzes Land ins Chaos.

DLF
Fr. 09.10.2009 · 20:10 Uhr
Abendland in Patriotenhand
Österreich auf dem rechten Weg?
Von Ursula Rütten
Je mehr jemand die eigene Nation liebt, desto weniger liebt er gewöhnlich die anderen. Das macht die internationale Solidarität der Nationalisten so schwierig. In Österreich ist die Lage besonders prekär: Zur nationalen „Missgeburt“ (Jörg Haider) bekennt man sich im Lager der Freiheitlichen eher ungern. Sich als „Ostmärker“ zur deutschen Nation zu bekennen, will 71 Jahre nach dem „Anschluss“ sehr wohlüberlegt sein. Aber was Heimat bedroht und hier nicht hingehört, ist ausgemachte Sache.
„Aggressive“ (muslimische), auch slawische Fremdkörper im (kreuz-katholischen) Volkskörper. „Gastarbeitslose“, „Wirtschaftsflüchtlinge“, die die EU nach Österreich als Asylbewerber durchwinke, zweisprachige Ortsschilder, zum Beispiel. Dass die FPÖ nach all den Skandalen und Spaltungen der letzten Jahre mit wachsendem Wählerzuspruch belohnt wird, verweist auf Durchsetzung von nationalchauvinistischem und rassistischem Gedankengut in weiten, vor allem jungen Teilen der Bevölkerung. Abgerundet wird das Bild durch eine soziale und politische Mitte, die dem wenig entgegen-setzt. Forderungen nach einer Umkehr der Migrations- und Integrationspolitik haben mittlerweile auch die großen Volksparteien übernommen.

DLF
Sa.  10.10.2009 · 11:05 Uhr
Im Tal der Populisten – Kärnten im Jahr eins nach Haider
Reportagen von Tom Schimmeck, Redakteurin am Mikrofon: Barbara Schmidt-Mattern
Mit gezielten Provokationen und professionellem Marketing schwang sich Europas bekanntester Rechtspopulist Jörg Haider zum Oberhaupt seiner Wahlheimat Kärnten auf. Das kleine österreichische Bundesland zwischen Alpen und Karawanken war sein Politlabor. Hier lernte er, zu schillern, mit Mythen und Ängsten zu spielen.
Auch nach Haiders Unfalltod im Oktober 2008 verteidigen seine politischen Erben vom „Bündnis Zukunft Österreich“ erfolgreich die Macht. Mit Bürgernähe und viel Brauchtum inszeniert sich das BZÖ als Volkspartei, drängt geschickt und unermüdlich ins Zentrum der Gesellschaft.
Das „Bündnis“ in der politischen Modefarbe Orange wirkt tief bis in den Alltag der Kärntner. Mit Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Medien und Verwaltung ist es eng vernetzt. Beliebtes Schlagwort in der Ausländerpolitik sind „die Fremden“.
Für so genannte Heimattreue bietet das BZÖ Brot und Spiele. Und huldigt dabei stets seiner verstorbenen Leitfigur. Gesichter Europas mit Reportagen über die Haider-Gedenkstätte am Unfallort, die Grillpartys der BZÖ-Jugend und die geplante Haider-Ausstellung in einem Bergbaustollen.

DLR-K
Mo. 12.10. – 19:30 Uhr
Das politische Feature
„Rote Ampel für grüne Gentechnik?“
Nutzen und Schaden von Pflanzen aus dem Genlabor
Von Susanne Hermsen

DLF
Fr. 16.10.2009 · 20:10 Uhr
Die Ruinenwächter der Revolution
Drei kubanische Lebensläufe
Von Peter B. Schumann
Das halbe Jahrhundert der Revolution in Kuba brachte für die Insel in der Karibik große soziale Fortschritte und weitgehende politische Autonomie. Doch es war auch gekennzeichnet von zahllosen Rückschlägen, Widersprüchen, Verfolgung von Andersdenkenden, einem Dogmatismus, der bis heute den unumgänglichen Wandel verhindert.
Wie werden Intellektuelle mit einer solchen Situation fertig? Drei Schriftsteller, deren Lebenswege unterschiedlicher nicht sein könnten, geben Auskunft: Miguel Barnet, der in den 70er-Jahren Verfolgte, ist heute Präsident des Schriftsteller- und Künstlerverbandes; Leonardo Padura wollte selbst in Zeiten größter Not die Insel nie verlassen und bezieht aus dieser Solidarität seine kritische Haltung; Antonio José Ponte war von Anfang an gegen das Regime, das ihn schließlich marginalisierte und ins Exil trieb, wo er sich heute als „Ruinenwächter der Revolution“ artikuliert.

DLF
Sa. 17.10.2009 · 11:05 Uhr
Reichtum aus der Tiefe
Die Ölnation Norwegen gibt Gas Richtung Europa
Noch vor 100 Jahren galt Norwegen als eines der ärmsten Länder Europas. Seit die Norweger große Öl- und Gasreservoirs vor den Küsten entdeckten, hat sich das Land zu einer der reichsten und modernsten Gesellschaften weltweit entwickelt.
Im Gegensatz zu Deutschland und den meisten anderen europäischen Staaten häufen die Norweger keine Schulden, sondern Jahr für Jahr neue Milliarden an, die sie in einen Fonds für zukünftige Generationen investieren. Auch die strategische Bedeutung des Landes nimmt zu. Während Russland seine Energielieferungen immer wieder als politische Waffe einsetzt, hat sich Norwegen als zuverlässiger Partner erwiesen. Das könnte den Annäherungsprozess an die Europäische Union vorantreiben.

DLR-K
Do. 22.10. – 19:30 Uhr
Forschung und Gesellschaft
„Lernen zahlt sich aus“
Der Ökonom James Heckman berechnet den Wert frühkindlicher Bildung
Von Sibylle Salewski

DLF
Fr. 23.10. – 19:15 Uhr
Das Kulturgespräch
ZEIT FORUM WISSENSCHAFT
Spielball Erde – Risiken und Nebenwirkungen des Geo-Engineering

DLF
Sa. 24.10. – 11:05 Uhr
Gesichter Europas
Die Schattenbrigade – Russlands Wanderarbeiter im Sog der Wirtschaftskrise
Mit Reportagen von Andrea Rehmsmeier
Am Mikrofon: Norbert Weber

DLR-K
Mo. 26.10. – 19:30 Uhr
Das politische Feature
„Gottes Lohn und reichlich Arbeit“
Die Situation kirchlicher Angestellter
Von Paul Stänner

DLF
Di. 27.10.2009 · 19:15 Uhr
„Auf der Tagesordnung steht Zorn“
Neue Protestformen in Frankreich
Von Ruth Jung
Millionen Franzosen folgten im Frühjahr 2009 dem Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik. Beschäftigte aus allen Branchen traten am 29. Januar und am 19. März in den Ausstand. Im Übersee-Département Guadeloupe sogar über sechs Wochen lang.
Politiker zeigten sich überrascht von dieser Mobilisierung. Vergleiche mit 1936 und 1968 drängten sich auf. Wie aber sieht es nach dem Generalstreik aus? Haben die Gewerkschaften der sozialen Erosion wirklich etwas entgegenzusetzen? In Grenoble nahm die von Massenentlassungen bedrohte Belegschaft des Großunternehmens Caterpillar die Sache selbst in die Hand und stellte sich offen gegen die Gewerkschaft. Verantwortliche Manager wurden „festgesetzt“ und zu Verhandlungen gezwungen. Das Beispiel macht Schule.
„Die traditionellen Mobilisierungskampagnen zur Verteidigung von sozialen Rechten funktionieren heute nicht mehr“, sagen Aktivisten. Neue Protestformen sind gefordert.
Doch wie sehen die aus?

mal was unernstes  🙂  zum Schluss
DLR-K
Di. 27.10. – 19:30 Uhr
Literatur
„Die Poesie des Comics“
René Goscinny, der Erfinder von „Asterix“
Vorgestellt von Rebecca Partouche