Papst Benedikt hat in letzter Zeit großartige Beweise seiner
Unfehlbarkeit gegeben.
Erst hat er die erzreaktionäre Piusbruderschaft samt
Holocaustleugner Williamson wieder in den Schoß der Kirche zurückgeholt. Als es
dann peinlich wurde, war seine Ausrede, er habe sich falsch beraten lassen. Für
einen Unfehlbaren ist das sehr merkwürdig. Dann muss sein Gott fest geschlafen
und ihn im Stich gelassen haben.
Nun war er in Afrika und hat erneut bewiesen, dass er
unfehlbar im Irren und selbst ein unverbesserlicher Reaktionär ist. Den
Menschen, die mit Hunger und Elend zu kämpfen haben, die unter zahllosen
Krankheiten leiden und wie die Fliegen sterben, weil sie kaum eine
Gesundheitsversorgung erhalten und selbst kein Geld dafür haben, befahl er
kraft seiner Unfehlbarkeit, im Kampf gegen Aids auf Kondome zu verzichten. Uns
ist es egal, wenn der Papst selber in seinem Privatleben auf Kondome
verzichtet. Er darf sich anstecken, wie er will. Es ist jedoch eine
Unverschämtheit, wenn dieser in Reichtum lebende Mensch die Armen dieser Welt in
ihrer Not noch verhöhnt. Wäre er doch nur bei der reaktionären Piusbruderschaft
oder den vielen pädophilen Priestern, die ihre Messdiener bei ungeschütztem
Verkehr missbrauchen, so moralisch und streng, er bekäme unseren Beifall.
Doch bei den reaktionärsten Kräften und den bösartigsten Resultaten
der Amtskirche ist Papst Benedikt äußerst großzügig und kann verzeihen. Das ist
kein Zufall und liegt auch nicht an der „schlechten Beratung“. Es ist die
Grundhaltung dieses Papstes und seiner Kirche. Als Kardinal Ratzinger hat Papst
Benedikt in seiner Eigenschaft als Leiter der Inquisition, die sich heute ganz
modern Glaubenskongregation nennt, ein Handbuch für Teufelsaustreibungen
herausgegeben – siehe dazu http://www.arbeit-zukunft.de/index.php/item/843
Noch als Kardinal 1998 meinte Ratzinger, dass die
Inquisition ein Fortschritt gewesen sei – siehe dazu http://www.arbeit-zukunft.de/index.php/item/379
Berühmt-berüchtigt sind auch seine Hetzreden als Papst gegen
den Islam – siehe dazu http://www.arbeit-zukunft.de/index.php/item/554
Dieser Papst selbst hat eine stock-konservative und
reaktionäre Gesinnung. Da sind ihm die Piusbrüder höchst willkommen. Peinlich
war ihm wohl nur, dass darunter Williamson als offener Leugner des Holocausts in
die Weltpresse kam und er so gezwungen wurde, sich zu distanzieren.
Ganz nebenbei zerstört Papa Ratzi dabei selbst das Dogma von
seiner Unfehlbarkeit, das besagt, dass alle seine Beschlüsse und Äußerungen auf
den Weisungen eines Gottes beruhen. Durch seine Skandale ist Benedikt jedoch
sehr klein und irdisch geworden.