Die Bayern-LB und die CSU-Granden

Bruno Merk, der frühere Innenminister Bayerns, der bereits
1998 vehement für die Abschaffung des bayerischen Senats durch Volksentscheid
eintrat – und dies im Konflikt mit seiner Partei – meldete sich in einem
offenen Brief an Ministerpräsident Seehofer wieder einmal zu Wort.

Schuld an dem Debakel der Bayern-LB habe neben dem
Management in erster Linie der Staat selbst, so der CSU-Politiker, der von 1977
bis 1985 geschäftsführender Präsident des bayerischen Sparkassen- und
Giroverbandes war.

Ende der 70er Jahre habe der Staat im Verwaltungsrat
(=Aufsichtsrat) der LB gegen den Willen der Sparkassen-Seite durchgesetzt, dass
die bis dahin regional und materiell auf Bayern begrenzte Aufgabenstellung der
Landebank ausgeweitet wurde. Die Vertreter des Staates hätten seinerzeit die
Weichen gestellt, um die LB zu einer weltweit operierenden Bank zu machen. Als
solche sei sie jetzt in die weltweite Wirtschafts- und Bankenkrise einbezogen.

Wer war aber Ende der 70er Jahre an der Macht und an der
Regierung. Es waren Franz-Josef Strauß

und seine Clique. Strauß hatte erst 1988, also vor 20
Jahren, das Zeitliche gesegnet. In seiner Großmannssucht hatte er die Finger
bis China und Asien ausgestreckt. Mit einer Bank und dem entsprechenden Geldkapital
im Kreuz wollte er die Interessen der BRD, Bauyerns und damit seines Egos ins
Spiel der großen Politik bringen.

Dass der Steuerzahler, vor allem die bayerische Bevölkerung
jetzt 31 Milliarden dafür blechen müssen, war ihm damals egal. Nach dem Motto
„Nach mir die Sintflut“ schmiss er das Geld hinaus, wobei er andererseits schon
wusste, wie er Millionen in die eigene Tasche leiten konnte.

31 Milliarden, das heißt 800 Millionen Euro Zins pro Jahr.
Mit diesem Geld könnte man die bayerischen Universitäten sanieren bzw. 10.000
Lehrer beschäftigen.

Man muss jetzt diesen arroganten Nichtsnutzen auf die
Hühneraugen treten. Dies ist die beste Vorbereitung für die Ergreifung der
Macht durch das Volk.

 

eni