„Wir tun das, weil wir
das tun müssen.“
Bahnchef
Hartmut Mehdorn zu den Preiserhöhungen bei der Bahn AG
In den ersten sechs Monaten diesen Jahres hat die Bahn AG
einen Umsatz von 16,6 Milliarden Euro gemacht. Der Gewinn stieg um zehn Prozent
auf 1,1 Milliarden Euro. Das ist dem Konzern ganz offenbar zu wenig. Gleich
nach dem für den Herbst geplanten Börsengang sollen die Fahrpreise mit dem
Fahrplanwechsel zum 14.Dezember um durchschnittlich 3,9 Prozent erhöht werden.
Erst im Dezember 2007 gab es mit 2,9 Prozent die letzte Anhebung der Preise.
Der Gipfel der Frechheit bestand allerdings in einer angekündigten,
zusätzlichen Servicegebühr, die inzwischen vom Bahnvorstand wieder
zurückgenommen werden musste, da es Proteste von verschiedenen Seiten gegeben
hatte. Die geplante, so genannte „Bediengebühr“, sah vor, dass für
Fernverkehrsfahrkarten an den Schaltern 2,50 Euro extra anfallen sollten!
Offensichtlich strebt die Bahn AG einen weiteren Stellenabbau an. Die Kunden
sollten von den Gebühren abgeschreckt, vermehrt am Automaten die Fahrkarte
erwerben. – Für die Kunden, die den Schalter dennoch aufsuchen, wolte die Bahn
einfach eine zusätzliche Gebühr abzocken, die ebenso eine Gewinnsteigerung
garantiert! Die angeblich hohen Tarifabschlüsse haben dem Unternehmen nicht
geschadet, müssen aber als Grund für die Preistreiberei neben den gestiegenen
Energiekosten herhalten. Neben den beschlossenen Fahrpreiserhöhungen sprach
sich Mehdorn wieder einmal für niedrigere Personalkosten aus.
Überhaupt ist der Anfang des Jahres durchgesetzte
Lokführertarifvertrag (LfTV) immer
wieder Ziel von Angriffen und Vorwand für Lohndrückerei in den verschiedenen
Bereichen des Konzerns.
Natürlich geht es in Wahrheit, wie bei anderen Unternehmen
auch, um die weitere Steigerung der Profite und damit auch der Erhöhung der
Aktienausschüttungen, auf Kosten der Beschäftigten und der Bevölkerung!
[ro]