Voll Mitleid zeigte sich der Konzernbetriebsratsvorsitzende
der BASF AG, Robert Oswald, gleichzeitig Mitglied der IG BCE und der SPD. Sein
Mitleid galt den Managern, die Millionengehälter und –abfindungen kassieren. Er
stellte sich schützend vor sie, weil sie einer „Neiddebatte“ ausgesetzt seien.
Oswald sagte in der „Sächsischen Zeitung“ am 12.12.07:
„Ich
halte die Gehälter der Vorstandsmitglieder bei der BASF für gerechtfertigt. Als
Arbeitnehmervertreter gehöre ich dem Aufsichtsrat an, der über die Höhe
entscheidet.“ Er begründet dies mit der „hohen
Verantwortung“ und dem „hohen Risiko“,
die auf den Managern lasten. Kritiker kanzelt er ab, sie diskutierten „aus einer Neid-Ecke heraus“.
Für einen Manager mag es ja wirklich
grausam sein, wenn er zigtausende Kolleg/innen entlassen und Millionen verdient
hat, wenn er dann selber mit einer Millionenabfindung gehen und durch einen
noch schärferen Manager ersetzt wird, der den Profit noch einmal steigern kann.
Unser Mitleid hält sich da allerdings Grenzen. Unser Mitleid, aber vor allem
unser Handeln und unsere Solidarität gilt den Kolleg/innen, die von solchen
Managern entlassen oder immer mehr ausgepresst werden.
Es spricht sehr für die
Verkommenheit einiger Führer in den Gewerkschaften und deren Nähe zum Kapital,
wenn sie das Scheffeln von Millionen, die zuvor aus der Klasse, die sie
eigentlich vertreten sollten, herausgepresst wurden, für etwas völlig Normales
halten. Solche Leute nehmen ganz offen den Standpunkt des Kapitals ein. Sie
gehören nicht in eine Gewerkschaft oder gar an die Spitze eines Betriebsrates.
Sie sind besser im Unternehmerverband aufgehoben.
Für die fortschrittlichen Kräfte und
mit ihnen alle Kolleg/innen stellt sich die Aufgabe, solche Kräfte aus ihren
Funktionen und aus der Gewerkschaft, wo immer dies möglich ist, zu entfernen.
ernst
Das Original-Interview kann man
unter http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1688265
lesen.