Unruhe in der Belegschaft bei der ROTO – Frank AG!

Leinfelden/Stuttgart.
Unruhe bei ROTO Frank in Leinfelden bei Stuttgart! Weil große Wachstumserwartungen
für 2007 nicht eingetroffen sind, fordert der ROTO-Vorstand neue Opfer von den Mitarbeiter/innen.
Sie sollen für die Fehlplanung des Vorstands bezahlen!

Empört nahmen
170 Betroffene am 31.10. 07 auf einer Abteilungsversammlung die Forderung zur
Kenntnis, dass sie die ersten 4 Monate von 2008 nur noch 30 Stunden arbeiten
und entsprechend weniger verdienen sollten.
Dies habe Einkommensverluste von rund 15 Prozent monatlich
zur Folge! Der Vorstand habe erklärt, dafür würde er angeblich auf 10 sonst
notwendige Kündigungen verzichten.

Außerdem
soll die Urlaubsvergabe nur noch im Firmeninteresse erfolgen: Im Sommer nur
noch für wenige Kolleg/innen, höchstens 3 Wochen, auch wenn von den
Kolleg/innen schulpflichtige Kinder zu betreuen sind. Für die Sommermonate Mai
bis Oktober dürften gerade mal zwischen 11% und 25% der Kolleg/innen Urlaub
beantragen. So sollen Urlaubsvertretungskräfte eingespart werden. Deren Arbeit
sollen die Kolleg/innen machen, die nicht in den Urlaub fahren dürfen. So
könnten angeblich weitere 8 Kündigungen vermieden werden. Bei denKolleg/innen führen
diese Forderunegn zu Empörung. Es sei ihr Urlaub, aber der Vorstand wolle nur
seine Profite auf Kosten der Mitarbeiter retten, so viele Kollegen. Kritisiert
wird auch, dass dies ein Bruch des Urlaubstarifvertrages sei.

Weiter will
ROTO einige 50 Prozent-Teilzeitarbeitsverträge durchsetzen, die ebendfalls zu  massivem Lohnverlust führen. Würden.

Außerdem
soll der Betriebsrat mindestens 12 Aufhebungsverträge unterstützen. Weitere Maßname:
Beschäftigte, die 2008 Firma verlassen, sollen nicht ersetzt werden.

Es geht
laut Vorstand der ROTO Frank AG dem Vernhemen nach insgeamt um rund 50
Arbeitsplätze! Er wolle aber im Gegenzug für dieses Maßnahmenpacket auf eine
Reihe von Kündigungen verzichten.  Die geforderten
Maßnahmen zusammen würden nämlich nur die Entlassung von nur rund 40 Leuten
vermeiden.

Als
Erpressung werten es viele Kollege/inen aber ,dass diese Vorstandsaussage nur
dann gelte, wenn der Betriebsrat mitspiele! Sonst würden die rund 50
betriebsbedingten Kündigungen eingeleitet, was einen Sozialplan zur Folge
hätte! Das sei eine offene Kündigungsdrohung.

Der
Vorstand begründet seine Vorgehen angeblich damit, dass der Auftragslage so
schlecht sei, dass die Beschäftigung ohne diese Maßnahmen nicht für alle reiche.
Deshalb fortderten IG Metallmitglieder im Betriebsrat Kurzarbeit. Das wird vom
Vorstand abgelehnt, weil er auf bis zu 82% des Lohns auf das Kurzarbeitergeld aufzahlen
müsste, was zu teuer sei.

Wie empörte
Roto-Kollegen berichten, haben die betroffenen Kolleg/innen meist Zeitkonten im
Plusbereich. Bis Weihnachten solle sogar Samstags gearbeitet werden. Es laufen
Nachtschichten. Ein Auftragsrückgang sei so gar nicht  zu nachzuvollziehen. Angeblich sei in den betroffenen
Abteilungen eher sogar Personal knapp! Viele Kollegen fordern deshalb, erstmal
mit den existierenden Zeitkonten normal weiter zu arbeiten, womit Lohnverluste
für die Kolleg/innen einstweilen vermieden werden könnten!

Der
Betriebsrat kooperiert in dieser Situation offensichtlich, obwohl die
Betroffenen dagegen protestieren! Dem BR-Vorsitzenden, der von der IG Metall im
Betriebsrat in sein Amt gewählt worden war, wird vorgeworfen, die IG Metall
verlassen zu haben und damit die knappe gewerkschaftliche Mehrheit im BR gekippt
zu haben. Nun spiele er die Karte des Arbeitgebers, zusammen mit einer Riege
von arbeitgebernahen Betriebsräten.

Die
Mitarbeiter/innen befürchten, dass der Vorstand in Wirklichkeit erstmal ein
paar Verschlechterungen tariflicher Standards auf Kosten der Kolleg/innen durchdrücken
will, und später dann doch die genannten 50 Kolleg/innen feuert. Der
Hintergrund für diese Befürchtungen sind dem Vernehmen nach
Maschinenverlagerungen an andere Standorte der ROTO- Frank AG und andere
masivve Rationalisierungsbemühungen der Firmanleitung.

Der
Betriebsrat musste in den letzen Wochjen drei mal Versamlungen in der Fertigung
durchführen. Die Kolleg/innen hatten es verlangt. Als der
Betriebsratsvorsitzende eine 32-Stundenwoche auf Kosten der Kollegen vorschlug
und signalisierte, dass er mit dem Vorstand darüber verhandelt, wurde dagegen  lautstark protestiert. Diese Haltung stieß wohl
auch in einer weiteren Abteilungsversammlung auf lautstarken Protest, aber auch
auf den heftigsten Widerspruch der IG Metall bei ROTO. Vor den betroffenen Kolleg/innen
habe der zuständige Gewerkschaftssekretär diese Politik unter starkem Beifall scharf
angegriffen, wofür ihm d
er
Betriebsratsvorsitzende das Wort zu entziehen versuchte.

Trotzdem schloss
der Betriebsrat mit dem Vorstand svchließlich eine Vereinbarung über eine 32
Stundenwoche ohne Lohnausgleich für das erste Halbjahr 2008 ab, auf Kosten der
Kollegen.

Kaum hatte
er der 32-Stundenregelung zugestimmt, soll der Arbeitgeber einen weiteren
Vorstoß, und zwar  zur Durchsetzung
seiner Urlaubsvergabe-Pläne unternommen haben, was der Betriebsrat erst einmal
abgelehnt habe. Der heftige Protest der Kollegen zeigt offenbar Wirkung!

Wie es
weiter geht, müssen die Roto-Kolleg/innen entscheiden! Solidarisch
zusammenhalten, sich in der Gewerkschaft organisieren, diesem Vorstand und der
Betriebsratsmehrheit die Zähne zeigen! Nur so können sie ihre Interessen
durchsetzen.

 

Quelle: Tageszeitung
Evrensel, 05.12.07