Die Internetseite media-blöd.de ist wirklich sehenswert.
Dort gibt es gut gemachte Karikaturen und Satiren zu vielen aktuellen Themen.
Es gab auch mal eine deftige Satire zu der deftigen Anzeigenkampagne des
Mediamarktes, die eher an eine Verblödungskampagne erinnert. Wer solche Werbung
macht wie der Mediamarkt, der muss auch mal mit einer passenden Antwort
rechnen. Und dann sollte es ja auch noch diese viel gerühmte Pressefreiheit
geben. Bei den Mohammed-Karikaturen hat die gesamte Medienlandschaft
aufgeheult, die Pressefreiheit sei in Gefahr. Bei der Internetseite
media-blöd.de kam es anders.
Der Mediamarkt setzte seinen Rechtsanwalt Steinhöfel, der
übrigens auch in der Werbung des Mediamarktes für die „Blöd“-Kampagnen
auftritt, gegen den Betreiber der Seite, Rainer Kohnen, in Marsch. Der erwirkte
beim Landgericht Köln eine einstweiligen Verfügung mit einem festgelegten
Streitwert von 75.000 €. Hätte Rainer Kohnen dagegen geklagt, hätte er, falls
er verloren hätte, mit einem Prozesskostenrisiko von bis zu 40.000 Euro rechnen
müssen. Er hätte dann nämlich die Gerichtskosten, seinen Anwalt, den
gegnerischen Anwalt, eventuelle Gutachter usw. bezahlen müssen. Für jemanden,
der eine Internetseite aus persönlichem Engagement betreibt, ist das kaum tragbar.
So unterschrieb Rainer Kohnen eine Unterlassungserklärung und entfernte die
Satire gegen den Mediamarkt.
Trotz dieser bedrückenden Erfahrung mit unserer
„Pressefreiheit“ streitet Rainer Kohnen auf seiner Seite weiterhin mutig gegen
Neonazis, gegen die herrschende Politik. Deshalb sollte man sich die Seite
unbedingt mal ansehen.
Übrigens: Man kann auch Spenden und das hat Rainer Kohnen
nach den juristischen Angriffen des Mediamarktes dringend brauchen. Weitere
Infos dazu auf der Internetseite.
ernst