Korrespondenz: Eine Solidaritätskundgebung auf dem Münchner
Lehnbachplatz am 24.05.07 war gegen die Versuche der Telekom-Manager gerichtet,
Beamte als Streikbrecher einzusetzen. Weil Beamte kein Streikrecht haben, nutzt
die Telekom-Führung dieses Streikverbot dazu aus, den Protesten, die sich gegen
Auslagerungen, Arbeitszeitverlängerung und Lohnkürzungen richten, den Wind aus
den Segeln zu nehmen. Die Belegschaft soll gespalten werden, die Ausfälle von
Arbeitern und Angestellten, die sich an Protestaktionen beteiligen, sollen
durch den Einsatz von Beamten an deren Arbeitsplatz ausgeglichen werden.
Ein Teil der Beamten der Telekom hat sich an diesem Tag nun
demonstrativ an diesen Protesten beteiligt, um sich gegen diese
Streikbrecherpolitik auszusprechen. Freilich war es für die Beamten, die sich
an diesem Tag an der Kundgebung beteiligten, kein „wilder Streik“ und auch kein
Streik im eigentlichen Sinne. Die Beamten, die sich an diesem Protest
beteiligten, taten das während ihrer Mittagszeit. Dennoch war es eine
Kundgebung mit Symbolkraft. Einige Arbeiter und Beamte trugen hierzu auf ihren
Rücken den jeweiligen Schriftzug ARBEITER oder BEAMTER. Nach und nach verbanden
sich diese Kollegen, die sich im Kreis aufgestellt hatten, mittels eines
Plastik-Absperrbandes. In der Mitte
thronte ein Würfel mit Telekom-Emblem, der nach oben gehoben
wurde, Ausdruck dafür, dass der Konzern für seine Existenz die Mitarbeiter
benötigt! Nur einige Meter vom Lehnbachplatz entfernt, fand übrigens eine
Tagung der Justiz- und Innenminister statt, die sich im Vorfeld des G8-
Treffens in Heiligendamm abgesprochen haben. Doch von diesen Damen und Herren,
diesen politischen Vertreterinnen des Kapitals, haben die Kollegen von der
Telekom keine Hilfe erhalten!
(ab)
Solidarität mit den Kollegen von der Telekom!