gleichnamigen Konferenz 2005 in Hamburg benannt und stellt eine Sammlung der
gehaltenen Vorträge dar. Es beinhaltet zusätzlich Arbeiten, die entweder aus
gesundheitlichen oder zeitlichen Gründen, auf der Konferenz nicht gehalten
wurden.
Dieses Buch behandelt verschwiegene Kapitel der deutschen
Nachkriegszeit.
Ein Thema ist die nicht vollzogene Entnazifizierung der
Deutschen Elite, seien es Wissenschaftler, Juristen, Politiker, Polizisten oder
Geheimdienstler.
Die Täter aus der Zeit des Faschismus wurden für ihre
Gräueltaten nie zur Rechenschaft gezogen. Die Nazi-Vergangenheit sollte
vergessen werden, deshalb wollte man mit diesem Teil der Geschichte
Deutschlands abschließen und ließ die Mörder und Vergewaltiger straflos. Kritik
an diesem Vorgehen war ein Tabu und wenn diese trotzdem geäußert wurde, dann
wurde man als Kommunist denunziert und verfolgt. Dabei leisteten die
Geheimdienstler aus der Schule des Faschismus in der „West-Stasi“ große Dienste
für ihr Vaterland, so dass schon sehr früh die alten faschistischen Besitz- und
Machtverhältnisse wiederhergestellt wurden.
Das Feindbild des jüdischen Bolschewismus wurde zum
Feindbild Bolschewismus.
Die Herrschenden in Deutschland waren nun nicht mehr
Antisemiten, sondern nur noch Antikommunisten.
Nun wurden bürgerliche Antifaschisten und Kommunisten wieder
von den alten Nazi-Richtern verurteilt und ins Gefängnis gesteckt. Früher wurde
dies für den Führer getan, jetzt war man Demokrat und tat dies für die
Freiheit.
Denn man musste schließlich die alten Methoden für den
Aufbau des neuen Deutschlands verwenden um ein Bollwerk gegen den Bolschewismus
darzustellen.
Nach 1990 wurden viele Taten der DDR aufgedeckt, aber über
die Taten der „West-Stasi“ schweigt man immer noch, dieses Buch ist ein kleiner
Versuch diese Geschichte aufzuarbeiten.
Es lohnt sich dieses Buch zu lesen, da man viele neue
Erkenntnisse über die verschwiegene Nachkriegszeit erfährt, die sonst so oft
verschwiegen werden.
Tabus der bundesdeutschen Geschichte, hg. von Eckart Spoo
unter Mitwirkung von Arno Klönne. Verlag Ossietzky GmbH, Hannover 2006, 244 S.,
15 Euro, ISBN 3-9808137-4-6.
Wir danken der Sozialistischen Linken Hamburg (SoL-HH) für
die Genehmigung zum Abdruck. Entnommen aus „Ratschlag“, Nr.4/06