Saurer, ein schweizer Konzern,
der an verschiedenen Standorten in Deutschland Textilmaschinen produziert,
profilierte sich in der Vergangenheit schon
mit unbezahlter Mehrarbeit, Tarifflucht, Restrukturierungen und
Massenentlassungen. Wir berichteten verschiedentlich darüber. Nun formiert sich
langsam Widerstand aus den Belegschaften.
Bei Zinser in Ebersbach
(Baden-Württemberg) hatten die Kolleginnen und Kollegen die Hinhaltetaktik der
Geschäftsführung nach langen Verhandlungen satt. Dazu der
IG-Metall-Pressedienst 63/06:
„Urabstimmung bei Zinser in
Ebersbach
95,71 Prozent votieren für Streik
Ebersbach: Bei der heutigen
Urabstimmung bei Zinser in Ebersbach an der Fils haben sich 95,71 % der
Gewerkschaftsmitglieder für einen Streik ausgesprochen.
Die Beschäftigten des
Textilmaschinenherstellers wollen mit diesem Schritt erreichen, dass die
Tarifbindung des Unternehmens wieder hergestellt wird. Zinser war im April 2006
aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten, unter anderem um die zwischen den
Tarifparteien ausgehandelte Tariferhöhung nicht bezahlen zu müssen. Seitdem
verweigert sich das zur Schweizer Saurer AG gehörende Unternehmen einer Lösung
und hat auch einen von der IG-Metall akzeptierten Lösungsvorschlag nachträglich
wieder vom Tisch genommen.
Streikbeginn ist für kommenden
Montag (23. Oktober) mit Beginn der Frühschicht um 5 Uhr geplant…“
Inzwischen wurde bekannt, dass
Montag und Dienstag gestreikt wurde, danach wurde ein Haustarifvertrag
abgeschlossen.
Bei der Firma Saurer-Allma in
Kempten soll knapp die Hälfte der Beschäftigten entlassen werden. Die gesamte
Montage mit Versand und Lager wird nach Krefeld verlagert. Bei einem Besuch des
Geschäftsführers im Werk bildeten einige Kolleginnen und Kollegen ein Spalier
und hielten zum Zeichen des Protests selbst gemachte schwarze Kreuze in die
Höhe.