Vom 9. Juni bis 9. Juli wird in 12 deutschen Städten die
Fußballweltmeisterschaft ausgetragen und es werden ca. 3 Millionen Zuschauer –
überwiegend Männer – dorthin reisen. Ein Sportereignis, das alle
Begehrlichkeiten, auch die gemeinsten, weckt.
Sportliches Ereignis
oder Mega-Bordell?
Anlässlich dieses Ereignisses hat die Sexindustrie einen
riesigen Gebäudekomplex für die Prostitution errichtet. Ein Mega-Bordell von
300 qm Fläche, das 650 „Kunden“ gleichzeitig aufnehmen kann, ist schon in
Berlin neben dem Hauptstadion der Weltmeisterschaft errichtet worden. Außerdem
hat man in der Nähe jedes Stadions, in abgeschlossenen Zonen von der Größe
eines Fußballfeldes „Sex-Hütten“ errichtet, die WCs gleichen und die sich
„Dienstleistungs-Kabinen“ nennen. Präservative, Duschen und Parkplätze werden
den Käufern mit besonderem Augenmerk auf den Schutz der „Anonymität“ zu
Verfügung gestellt. Damit sich diese Investitionen rentieren und auf eine
gesteigerte Nachfrage spekulierend, gehen die Zuhälter und andere
Sex-Unternehmer daran, zehntausende von zusätzlichen Frauen, die vor allem aus
armen Ländern stammen, zu importieren.
Der Körper der Frauen
ist keine Ware.
Ist die Prostitution, diese Ausbeutung des Sex und der Not,
diese Beherrschung eines Geschlechts durch das andere, die Beziehung zwischen
Männern und Frauen, die wir wollen?
Welche Welt, welche Gesellschaft wollen wir? Dass Alles
käuflich und verkäuflich ist? Dass der menschliche Körper eine Ware wie jede
andere ist?
Sollen die Frauen nur Objekte sein? Und die Männer nur
Bumsmaschinen, die unfähig sind, die Würde und Integrität anderer menschlicher
Wesen zu respektieren?
Wir sagen NEIN zum System der Prostitution, das den Zugang
der Männer zu den Körpern der Frauen durch das Geld organisiert.
Wir sagen NEIN zur
Nachfrage „derer, die dafür bezahlen wollen“.
Wir sagen NEIN zur Banalisierung der Prostitution, die nur
dazu dient, die bisweilen extremen Gewalttaten zu verschleiern, die ihr
innewohnen.
Wir sagen NEIN zum Menschenhandel und zu dem ganzen System
der Prostitution, das für die, welche es ausbeuten, immense Profite bringt.
Handeln wir, damit die Fußballweltmeisterschaft nicht die
öffentliche Förderung des Frauenhandels und der Frauenprostitution betreibt!
- Indem
wir erreichen, dass die Mitglieder der Fußballmannschaften, die Fanclubs
und Verbände ihre Opposition gegen diese sexuelle Ausbeutung öffentlich
machen; - Indem
wir fordern, dass Länder wie Frankreich – die Konventionen und Protokolle
gegen die Prostitution und den Frauenhandel unterzeichnet haben – sich
gegen die Förderung der Prostitution während der Weltmeisterschaft wenden,
die Schließung der Bordelle verlangen oder sich vom Wettkampf
zurückziehen; - Indem
wir durch Briefe und Delegationen bei der deutschen Regierung und ihren
Botschaften protestieren; - Indem
wir an jedermann und jede Frau appellieren, die Petition der Koalition
gegen den Frauenhandel (CATW) zu unterzeichenen: http://catwepetition.ouvaton.org; - Indem
wir uns der Mobilisierung und den verschiedenen Aktionen anschließen, die
wir gemeinsam planen werden.
Aufrufende
Organisationen: Coordination Française Marche Mondiale de Femmes, Collectif
National Droits des Femmes, Coalition contre la traite des femmes.
Es folgen über 40 Organisationen als Erstunterzeichner.
Erklärung der Koalition gegen Frauenhandel und
Zwangsprostitution in deutsch: http://catwepetition.ouvaton.org/telechar/WorldCupStatement-de.pdf
Übersetzung von www.PCOF.net, Internetseiten der
Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs, Juni 2006