Korrespondenz: Neues von der „Ein-Euro-Front“

Liebe Genossen!

Hier mal wieder etwas von der „Ein-Euro-Front“ in
Chemnitz:

Ihr wisst ja, dass ich zurzeit einen solchen Job habe, bei
der DEKRA-Akademie. Diese ist verpflichtet, für Teilnehmer Jobs zu finden oder
ein so genanntes „Praktikum“ bei Unternehmen zu besorgen. Daraus
sollte im „Idealfall“ dann ein Dauerjob werden.

Nun ein konkreter Fall eines meiner Kollegen hier:

Er bekam also ein „Praktikum“ für 14 Tage mit der
Aussicht auf Einstellung bei der RWF  (Röhrsdorfer
Wohnungsbauförderungsgesellschaft mbH). Es ging um  Rasenmähen und später Winterdienst. Dieses
„Praktikum“ wird durch die ARGE bezahlt, indem der Kollege weiter seine
sechs Euro für sechs Stunden pro Arbeitstag bekommt! Das Unternehmen zahlt
nichts und hat somit einen kostenlosen Mitarbeiter. Nun kommt’s: Dem Kollegen
wurde bedeutet, dass er nur eingestellt werden könne, wenn er sich bereiterklärt,
12 Stunden täglich zu arbeiten!!! Im Arbeitsvertrag würde davon allerdings
nichts stehen! Außerdem werde die Bereitschaft zu Überstunden erwartet, ohne
Bezahlung. Diese könnten dann zu Weihnachten abgesetzt werden! >>Wie
aber, wenn dann der Winterdienst zu leisten ist!? Der Nettolohn für einen Monat
mit Arbeitstagen von 12 Stunden soll dann dort 900 Euro betragen.

So sieht es also wirklich aus mit „Ein-Euro-Jobs“.
Nutzen haben höchstens die Unternehmen davon, durch teilweise kostenlose
Arbeitskräfte zur Sanierung der Firmen. Arbeiter gucken in die Röhre.

Tschüß!