Arme Kinder sterben schneller

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf und die Johns
Hopkins Universität in Baltimore/ USA veröffentlichten Ende März im britischen
Journal „Lancet“ eine Studie über Tod im Kindesalter, aus der hervorgeht, dass
der bedeutendste Faktor für Tod im Kindesalter Armut ist.

Nach dieser Studie sterben z.B. jährlich 10,6 Millionen
Kinder in den ersten Lebensjahren an Lungenentzündung und Durchfall. Beides
ließe sich vielfach mit einfachsten Mitteln verhindern oder behandeln. Bei
Durchfall könnte eine Zucker-Salz-Lösung die Austrocknung des Körpers
verhindern. Bei vielen hundert Millionen Menschen, die zu den Ärmsten der Erde
zählen, fehlen aber die finanziellen Mittel. Oft haben diese Menschen noch
nicht einmal Zugang zu sauberem Wasser. Bei den ca. 3 Millionen Kindern, die in
diesem Jahr in Afrika an Malaria sterben werden, würde als einfaches und
wirkungsvolles Schutzmittel oftmals ein Moskitonetz ausreichen, das nur ca.
3,84 Euro kostet, um eine Ansteckung zu verhindern. Doch für Familien, die
täglich nur einen Dollar Kaufkraft zur Verfügung haben, ist das schon Luxus.
Hinzu kommen fehlende Bildung und Aufklärung, für die ebenfalls Geld fehlen.

Doch auch in Deutschland gibt es deutliche soziale
Unterschiede bei der Erkrankung und der Sterberate bei Kindern. Die Direktorin
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Elisabeth Pott, gab zu: „Der
Zusammenhang zwischen sozialer Benachteiligung und negativen Auswirkungen auf
die Gesundheit bereits bei Kindern und Jugendlichen ist auch in Deutschland
unbestritten. Jedes zehnte Kind ist von Armut betroffen. Diese Kinder haben
häufiger psychische und physische Entwicklungsstörungen.

Das ist die schöne neue Welt des Kapitals: Steigender Reichtum
auf der einen Seite, wachsende Armut und Verelendung auf der anderen Seite. In
seiner Gier nach immer größeren Profiten steigt das Kapital dabei über Leichen
– auch von Millionen Kindern. Ein paar Millionen Euro für Moskitonetze, die
Millionen Kindern das Leben retten könnten, das ginge dem Kapital ab. Diese
Millionen erhält es lieber als Steuererleichterung, statt sie als
Entwicklungshilfe an die Armen zu „verschwenden“. Gerade im Umgang mit Kindern
zeigt dieses System seine völlige moralische Verkommenheit und sein wahres
Gesicht. Dieses System muss verschwinden und an seine Stelle ein menschliche
Gesellschaft, der Sozialismus, treten.

ernst