Ca. 200 Menschen aus aller Welt kamen am 4.12. in Stuttgart
zu einer Kundgebung gegen Abschiebungen, zu der der Arbeitskreis Asyl
aufgerufen hatte. Pfarrer Baumgarten vom AK Asyl prangerte die brutalen
Abschiebungen an, die mittlerweile selbst kleine Kinder, Kranke, Familien
treffen. Nachts würden diese Menschen von Kommandos der Polizei aus den Betten
gezerrt und in unsichere Verhältnisse in Kriegs- und Krisengebieten
abgeschoben.
Wolfgang Brach, DGB-Kreisvorsitzender, verurteilte die unmenschliche
Politik von Bundesinnenminister Schily. Er forderte „Schluss mit allen Abschiebungen!“
und meinte angesichts des 50 Meter entfernt stattfindenden Stuttgarter
Weihnachtsmarktes mit zehntausenden Besuchern und Konsum, ein reiches Land wie
Deutschland könne es sich leisten, Flüchtlinge aufzunehmen und menschlich zu
behandeln. Beschämend war die heuchlerische Rede der
Grünen-Landtagsabgeordneten Lösch, die so tat, als ob ihre Partei sich für
Flüchtlinge einsetze, während Außenminister Joschka Fischer für die Abschiebung
in immer mehr Länder grünes Licht gibt.
Anschließend kamen Flüchtlinge aus Kosova, Libanon, Togo,
Afghanistan, Irak, Iran, Kamerun, Kongo, Kurdistan, Tamil, Tschetschenien zu
Wort, die über die Lage in ihrer Heimat und ihre Angst und Unsicherheit in
Deutschland schilderten.
Dank des Weihnachtsmarktes bekamen viele tausend Passanten
die Kundgebung mit. Allerdings hat die Stadt Stuttgart bereits angekündigt, in
der Innenstadt keine Kundgebungen und Demonstrationen zuzulassen. Dort soll es
nur Würstchenbuden, Karussells und ähnliche lebenswichtige Dinge geben.
ernst