Kapitalisten-Chefs erteilen neue Direktiven!

BDI-präsident Michael Rogowski ließ es letzte woche mal wieder nicht an deutlichkeit mangeln!
Erst forderte er in aller bescheidenheit, dass der arbeitgeberanteil an
den sozialversicherungen (arbeitslosen-, kranken-, renten-,
pflegeversicherung) endlich abgeschafft gehört! Das Kapital will mit
den folgen der ausbeutung der menschlicehn arbeitskraft nichts mehr zu
tun haben. Die lieben mitarbeiter/innen sollen sich halt selbst
versichern! Und das zum nutzen der privaten profite der kapitaleigener!

Das ist heutzutage wenig originell. Alle möglichen
kapital-vertreter/innen wiederholen diesen kehrreim immer wieder. Aber
in dieser ausdrücklichkeit  eines der zwei wichtigsten
kapitalrepräsentanten der BRD und mitten im schlachtgetümmel um
Hartz-gesetze und agenda 2010 ist es doch bemerkenswert: diese sorte
mitmenschen zeigt eben keinerlei nachgibigkeit und wünscht diese
offenbar auch nicht. Im Gegenteil! Es gibt keinen zweifel, dass das
kapital mit seinen angriffen auf die arbeitenden menschen noch lange
nicht am ende ist!

Da passte es gut, dass der berüchtigte trommler für die der
kapital-interessen , der chef des Münchener Ifo-Instituts für
wirtsschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, in Stuttgart die drastische
senkung der sozialhilfe forderte, vor jubelnden Unternehmern und
Managern. Sinn: „Es liegt am sozialstaat, dass die arbeit ausgeht!“
Und: „Die sozialhilfe ist ein jobkiller par excellence!“  Das
gefiel der runde! Passenderweise hatte man sich zu Sinns vortrag in der
Stuttgarter filiale der Dresdner Bank getroffen.

Apropos Dresden: Nachdem in Dresden am Sonntag (19.9.04) die
faschistische NPD mit über 9% in den sächsischen Landtag einzog (und in
Brandenburg die DVU mit knapp 6 %) und sich darüber berechtigte
Empörung in demonstrationen und protesten luft machte, gab der herr
Rogowski auch hier noch seinen kommentar dazu: Er befürchte nicht, dass
der Wahlerfolg von NPD und DVU etwaige Investoren in den „neuen
bundesländern“ abschrecken würde. Da mache er sich keine sorgen.
Schlimm dagegen seien die erfolge und ggf. regierungsbeteiligungen der
PDS!

Herr Rogowski, das war deutlich! Faschisten im Parlament? Kein Problem!
Und das vom oberrepräsentanten des deutschen kapitals höchstpersönlich!
Aber beschweren Sie sich bitte nicht, wenn die jugend und viele andere wieder – wie 1968 –  skandieren:
Kapitalismus führt zu faschismus, kapitalismus muss weg!

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