„In Ost
und West gibt es eine Mentalität bis weit in die Mittelschicht hinein,
dass man staatliche Leistungen mitnimmt, wo man sie kriegen kann, auch
wenn es eigentlich ein ausreichendes Arbeitseinkommen in der Familie
gibt“. Das „kann sich auf Dauer kein Sozialstaat leisten, ohne daran zu
Grunde zu gehen“, so Gerhard Schröder am 17.9.
Da spricht ein
Fachmann fürs Mitnehmen. Denn gerade wechselte ein Staatssekretär
seiner Regierung auf einen gut dotierten Posten in der Industrie.
Bundestagsabgeordnete erhalten Rente ohne einen Cent
Rentenversicherungsbeiträge zu zahlen. Abgeordnete, Minister,
Staatssekretäre erhalten üppige Übergangsgelder, wenn sie aus ihren
Positionen ausscheiden. Das sind die großen Mitnehmer und Absahner!
Davon hat Schröder wirklich Ahnung!
Doch diese Mitnehmer und
Absahner meinte Schröder nicht! Er meinte Arbeitslose, Rentner, die
gegen Sozialkürzungen protestieren. Er meinte Menschen, die nicht für
1-2 Euro Stundenlohn arbeiten wollen. Er meinte die rund 1,5 Millionen
Menschen, die jetzt nicht auf ihre Arbeitslosenhilfe, für die sie ja
jahrelang Beiträge gezahlt haben, zugunsten eines radikal gekürzten
oder ganz gestrichenen ALG II verzichten wollen.
Schröder zeigt
damit offen, worum es ihm mit seiner Politik geht: Die unteren
Schichten angreifen und die großen Absahner und Mitnehmer schützen!
Wir
freuen uns auf den Tag, an dem es den großen Mitnehmern und Absahnern
an den Kragen geht, wo Schröder und seinesgleichen für 1-2 Euro
Stundenlohn als Ergänzung zum ALG II 8 Stunden am Tag arbeiten dürfen.
Wenn Schröder und das Kapital so weiter machen, wird der Tag nicht mehr
weit sein, an dem die Menschen aufstehen und ihr Schicksal in die
eigenen Hände nehmen.