Solidarität mit den Mitgliedern der
Revolutionären Kommunistischen Partei der Elfenbeinküste und ihrer
Jugendorganisation
Am 23. Juni
zwischen 15.00 Uhr und 15.30 Uhr ist
eine Gruppe von etwa 50 Personen in die Wohnung von Ekissi ACHY in
Yopougon-Sideci eingedrungen.
Akissi Achy
ist Generalsekretär der Revolutionären Kommunistischen Partei der
Elfenbeinküste (P.C.R.C.I.), einer legalen Partei, die eine Zeitung,
„Proletarische Revolution“, herausgibt. Die Angreifer, welche T-Shirts mit dem
Zeichen der Studenten- und Schülerorganisation der Elfenbeinküste (Fesci)
trugen, haben alles verwüstet: Türen, Fenster, Informationsmaterial…,
Wertgegenstände gestohlen und einen Kleinlaster zerstört. Vor allem haben sie
Abib Dodo, den Generalsekretär der Kommunistischen Jugend der Elfenbeinküste
(JCOCI) gekidnappt, ihn geschlagen und entführt. Die Polizei hat die
Verwüstungen erst nach 17 Stunden aufgenommen!
Die PCRI hat
uns über diese Aktion informiert und die Elemente der Fesci und der „Jungen
Patrioten“, die mit dem Regime von L. Gbagbo verbunden sind, angeklagt.
Unsere
Besorgnis war umso größer, als mehrere terroristische Aktionen der gleichen Art
andere Mitglieder der Opposition der Elfenbeinküste heimgesucht haben, ohne von
dem „Verschwindenlassen“ von Journalisten zu reden. Jedes Mal kamen dafür
Elemente der paramilitärischen Gruppen in Frage, ohne je behelligt worden zu
sein.
Diesen Morgen
haben uns die Genossen der Elfenbeinküste die schreckliche Neuigkeit
überbracht: Abib Dodo wurde ermordet. Ein anderes Mitglied, Kouame Kouakou
Richard, Verantwortlicher der Arbeiter- und Bauernkomitees, wurde von Elementen
des gleichen Fesci schwer verletzt. Tot geglaubt wurde sein Körper in das
Gestrüpp nahe dem Flughafen von Abidjan geworfen. „Die Maschine von L. Gbago ist in Marsch gesetzt, um jede Opposition
gegen sein Regime matt zu setzen. Wir sind im Moment schockiert. Die Mitglieder
der Partei sind heute Tote auf Abruf. Die Sicherheit der Familie des Generalsekretärs
ist in Gefahr, weil sie die Mörder der Fesci identifiziert hat und viele Namen
der Verbrecher in Universitätskreisen bekannt sind.“ Das sind die Worte der
Genossen von der Elfenbeinküste.
Wir teilen
diese Befürchtungen. Tag für Tag agieren diese „Pseudo-Patrioten“, ohne
bestraft zu werden. Die nicht der an der Macht befindlichen FPI [herrschende
Partei der Elfenbeinküste – d.Ü.] hörige Presse verurteilt ständig die mafiösen
Methoden der Führer der Fesci, die den Terror auf dem Campus herrschen lassen.
Die
Verantwortlichkeit des Regimes der FPI und ganz besonders die des Präsidenten
Gbago ist trotz seiner Dementis eindeutig.
Wir halten ihn
für verantwortlich für diese Morde, die sich in die lange Liste der Morde an
Oppositionellen einreihen.
Die
französischen Behörden, welche auf Anforderung der UNO mit einem sehr
bedeutenden Militärkontingent in dem Land stark vertreten sind (man spricht sogar davon, dass „Leclerc“-Panzerwagen
geliefert werden sollen), können diese Tatsachen nicht ignorieren.
Wir
appellieren dringlich an die nationale und internationale Meinung, allen
möglichen Druck auszuüben, damit diese Politik des Terrors, der von einem immer
mehr isolierten Regime ausgeübt wird, sofort beendet wird.
Wir versichern
unseren Genossen von der PCRI und ihrer Jugendorganisation unsere kämpferische
Solidarität in diesen besonders schweren Augenblicken.
Paris, den 25. Juni 2004
Kommunistische Arbeiterpartei Frankreichs (PCOF)