Angeblich ist der Kunde ja König. Wenn das so wäre, dürfte es
eigentlich gar keine gentechnisch manipulierten Lebensmittel geben,
denn über zwei Drittel der Verbraucher lehnen diese ab. Da es aber
mächtige Produzenten mit ganz eigenen Interessen gibt, gibt es eben
doch dieses „Genfood“ im Supermarkt. Seit dem 18.4. ist EU-weit eine
Kennzeichnungspflicht in Kraft, sozusagen zum Schutz des Verbrauchers.
Nach Ernährungsministerin Künast „haben wir wirkliche Wahlfreiheit und
können selbst entscheiden, ob wir
gentechnisch veränderte Produkte verwenden wollen oder nicht.“
Zumindest wenn man beim Einkauf das Kleingedruckte entziffern kann. Und
bei vielen Produkten wird es gar nicht draufstehen, denn bei allen
Milch- und Fleischprodukten besteht keine Kennzeichnungspflicht, selbst
wenn die Tiere mit Gen-Mais gefüttert wurden. Was das zur Folge haben
kann, zeigt ein vertraulicher Bericht der französischen
Gentechnik-Komission (CGB). Demnach hat ein bereits zugelassener
Genmais des US-Agrarriesen Monsanto bei Ratte
n deutliche Veränderungen der Blutwerte, sowie eine Vielzahl von
Anomalien ausgelöst. Bei den Rattenmännchen hat es einen merklichen
Anstieg der Nierenerkrankungen gegeben. Zudem enthält er ein Gen, das
eine Antibiotika-Immunität einschließt. Die Gefahren und Risiken sind
nicht abzuschätzen. Solange nur Profite zählen, ist der
verantwortungslose Einsatz von genmanipuliereten Lebensmitteln
abzulehnen. (J.T.)