Es
sieht düster aus für die Jugend in Mecklenburg-vorpommern. Von 165.000
Schulabgängern bis 2010 können bei optimistischen Annahmen höchstens
60.000 einen Job finden.
Im Auftrag des Sozialministeriums hat
das Berliner Institut für sozialökonomische Strukturanalysen (SÖSTRA)
eine Studie zur Arbeitsmarkt-Situation in Mecklenburg-Vorpommern und zu
den Chancen der Jugend aktualisiert. Danach sieht es schlimmer aus, als
bisher verbreitet wurde. In Mecklenburg-Vorpommern ist kaum mit neuen
Arbeitsplätzen zu rechnen. Und freiwerdende Arbeitsplätze – z.B. durch
Pensionierung – werden selten neu besetzt. So werden bis 2010 nur
60.000 Arbeitsplätze frei oder neu zu besetzen. Aber 165.000
Jugendliche kommen von der Schule. Ausbildung? Arbeit? Das werden wohl
Fremdworte für diese Generation. Mit den derzeit 70.000 Pendlern aus
Mecklenburg-Vorpommern liesse sich bereits der gesamte Bedarf decken.
Jugendliche
aus Mecklenburg-Vorpommern sind daher gezwungen mit 16 bis 18 Jahren in
andere Bundesländer „auszuwandern“, um irgendeine Chance auf Ausbildung
und Beschäftigung zu haben. Die Region wird noch mehr als bisher
ausbluten.
Die katastrophale Lage in Mecklenburg-Vorpommern wirft
ein Schlaglicht auf die „Zukunftsfähigkeit“ des Kapitalismus! In
anderen ostdeutschen Bundesländern ist die Lage ähnlich verheerend. Ein
System, in dem eine ganze Generation Jugendlicher schlicht überflüssig
ist, ist selbst überflüssig und gehört schnellstmöglich abgeschafft.
ernst