Unterbayern: Die neueste CD von Biermösl Blosn
Wer mal bayrisch lernen will, ohne sich zu Edmund Stoiber ins Bierzelt
zu setzen, der ist mit der neuesten CD von Biermösl Blosn, Unterbayern
gut bedient und hat noch seinen Spass dazu.
Biermösl Blosn, das sind die drei Well-Brüder, sind bayrisches
Urgestein – kantig, derb. Sie sind die kulturelle Speerspitze gegen das
CSU-Regime in Bayern, das mit seinen Wahlergebnissen fast schon an die
Erfolge der SED heran kommt. Biermösl Blosn sprechen deshalb immer von
der „Staatspartei„ und nehmen sie nach Kräften aufs Korn. Und Kräfte
haben sie, die drei Well-Brüder. Mit bajuwarischer Sprachgewalt fallen
sie über Skandale und Skndälchen her. Sie zerreissen mit Genuss und
Humor den Heiligenschein der „Staatspartei„. Da wird zum Beispiel ganz
elegant bayrisch über die aus dem Justizministerium verschwundene
Computer-Festplatte von Max Strauss gelästert. Doch nicht nur die
Staatspartei bekommt ihr Fett ab. Auch bayrische Eigenheiten und
folkloristische Merkwürdigkeiten werden aufgespiesst.
Doch die Biermösl Blosn können mehr als bissige Satire. Sie sind
hervorragende Musiker, die ihr Handwerk virtuos verstehen. Da wird
zwischen den Liedern mal ein Instrumental-Stück von G.F Händel auf
bayrisch intoniert und man meint, Händel habe das extra für Biermösl
Blosn geschrieben, um die bayrische Volkskunst zu bereichern. Die CD
ist also auch ein musikalischer Genuss.
Wer also mal bayrisch lernen, nebenbei herzhaft lachen und dazu noch
hervorragende Musik hören will, der kaufe sich Biermösl Blosn,
Unterbayern. Übrigens: auch zu Weihnachten als originelles Geschenk
geeignet.
Biermösl Blosn, Unterbayern, Zweitausendeins, 13,99 Euro.
ernst