Seit 25 Jahren sind die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherungen
(GKV) gemessen am Bruttoinlandsprodukt weitgehend stabil. 1975 waren es
5,84%, 1998 6,04%. Der Anteil aller Gesundheitsausgaben blieb ebenfalls
konstant mit 13,08% 1975 und 13,46% 1998. Trotz dieser Zahlen werden Politiker,
Kapitalisten-Verbände usw. nicht müde, von einer Kostenexplosion
im Gesundheitswesen zu reden.
Die steigenden Beitragssätze bei der GKV sind nicht Folge einer
„Kostenexplosion“. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
(DIW) gibt die Erklärung: „Die Beiträge der gesetzlichen
Krankenverischerung steigen also allein schon deshalb, weil sie sich an
den Löhnen bemessen und das Lohnaufkommen zurückbleibt.“
(Deutsches Ärzteblatt, 1/02) Die Reallohnsenkungen der zurückliegenden
Jahre haben auch bei der Sozialversicherung Folgen – sie blutet aus! Die
hohe Arbeitslosigkeit führt ebenfalls zu niedrigeren Einnahmen. Das
DIW räumt mit einer weiteren Propaganda-Lüge auf: Angeblich
sind die Lohnnebenkosten in Deutschland zu hoch.
„Die so geäußerten Vermutungen lassen sich empirisch
nicht belegen.“ Denn die Lohnstückkosten inklusive der Lohnnebenkosten
sind in Deutschland „auf einem niedrigeren Pfad verlaufen als in
ande!ren Ländern“. Eine Senkung der Lohnnebenkosten durch Senkung
der Krankenkassen-Beiträge bedeutet für das Kapital Entlastung
in Milliardenhöhe. Für die Versicherten Arbeiter, Angestellte,
Rentner, Arbeitslose und ihre Familien bedeutet dies weniger Leistungen
bei gleichzeitig höherer finanzieller Belastung durch steigende Beiträge
und Eigenbeteiligung.